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Tony Tu und Justin Rodney im exklusiven Interview

Football-Ninjas: "Der Parcours ist ein Riesen-Spielplatz"

Die Footballer Justin Rodney (l.) und Tony Tu treten bei Ninja Warrior Allstars an
Die Footballer Justin Rodney (l.) und Tony Tu treten bei Ninja Warrior Allstars an
Foto: © Mirko Künstler
18. April 2021, 21:24
sport.de
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American Football und Ninja-Sport - wie passt das zusammen? Tony Tu (29) und Justin Rodney (25) sind in beiden Sportarten erfolgreich und damit ein eher ungewöhnliches Duo in den Reihen der Ninja Warrior Allstars. Während Justin zuletzt für Frankfurt Universe in der höchsten deutschen Football-Liga (GFL) als Runningback auflief, startete Tony in der NRW-Oberliga für die Münster Blackhawks als Wide Receiver.

Die beiden Football-Ninjas sind am kommenden Sonntag (20:15 Uhr, bei RTL, TVNOW und im sport.de-Liveticker) in der dritten Vorrunde der Ninja Warrior Germany Allstars zu sehen und feiern damit jeweils nach einer Pause ihr Comeback im Parcours. Im exklusiven sport.de-Doppel-Interview verraten Justin und Tony nicht nur die Gründe für ihre Ninja-Pause, sondern erklären auch, inwiefern ihre beiden Sportarten eigentlich schwer miteinander zu vereinbaren sind, was ihre Mitspieler zu ihren TV-Auftritten sagen und wie bei Tony aus einer Schnapsidee eine Leidenschaft wurde.

Kennt ihr euch eigentlich von den vorherigen Staffeln oder seid ihr jetzt als Footballer-Duo einfach zusammen in eine Show platziert worden?

Tony Tu: Wir haben uns bei Team Ninja Warrior kennengelernt. Da sind wir im Eins-gegen-Eins-Duell gegeneinander gelaufen.

Justin Rodney: Da hat Tony mich eigentlich abgezogen. Ich kam gar nicht hinter ihm her – bis er einen dummen Fehler gemacht hat. Der hat ihn nicht rausgehauen, aber nur dadurch kam ich an ihm vorbei.

Würdet ihr euch gerne noch einmal im Parcours treffen?

Justin: Das wäre eigentlich mein liebstes Duell. Ich meine, er ist krass, er hat mich damals komplett abgezogen. Wenn er den einen Fehler nicht gemacht hätte, hätte er garantiert gewonnen. Es wäre für mich ein bisschen wie eine Revanche, obwohl wir damals im Team gewonnen haben, wenn wir unter normalen Voraussetzungen gegeneinander antreten. Ich wüsste gerne, wie es ausgehen würde.


Mehr dazu: Videorückblick: Justin und Tony im Duell bei Team Ninja Warrior


Tony: Danke für die Props. Ich würde es auch spannend finden – auch weil es gute Werbung gewesen wäre, wenn wir da beide als Footballer antreten.

Football und Ninja-Sport ist ja eine eher ungewöhnliche Kombi, viele Ninjas kommen vom Bouldern oder machen Parkour. Wie seid ihr bei Ninja Warrior gelandet?

Tony: Bei mir war das eigentlich eher so eine Schnapsidee. Wir haben während der zweiten Staffel mit ein paar Football-Jungs zusammengesessen, ein bisschen was getrunken und kamen dann auf die Idee, uns da anzumelden. Wir haben uns zu zehnt beworben, ein Kollege und ich sind zum Casting weitergekommen. Ich wurde dann zur Show eingeladen und dachte: "Ok, eigentlich wollte gar nicht so wirklich hin, aber wenn ich schon drin bin, gucke ich mal, wie weit ich komme" – und jetzt bin ich mittendrin.

Justin: Ich habe "Sasuke" schon 2010 mit meinem Bruder im Fernsehen geguckt, als wir in den USA im Urlaub waren. Wir fanden es da schon geil, irgendwann kam American Ninja Warrior und dann hat mein Bruder zufällig bei RTL gesehen, dass Ninja Warrior auch in Deutschland gemacht wird. Da habe ich mich direkt für die erste Staffel beworben.

Du hast es dann ja auch direkt ziemlich weit geschafft und bist direkt ins Finale gekommen…

Justin: Das stimmt, aber damals war der Weg ins Finale auch noch wesentlich kürzer. Da habe ich die Kurve noch gekriegt, danach wurde viel radikaler aussortiert. Die Ausgangssituation war auch anders: Es gab keine Ninja-Hallen, jeder musste für sich selbst ein bisschen gucken, wie man sich vorbereitet. Je größer der Sport wurde, desto mehr Leute gibt es auch, die sich zuhause Hindernisse gebaut haben – und die haben natürlich aktuell gerade vor der Allstars-Staffel einen noch größeren Vorteil gehabt.

Ihr konntet euch also gar nicht so konkret auf die Hindernisse vorbereiten?

Tony: Auf meinem Dachboden habe ich nur einen Ersatz fürs Fitnessstudio. Ich habe da einfach nur stumpf weitergepumpt – so wie ich es sonst auch mache. Ich dachte mir aber auch, wenn ich ein paar Klimmzüge schaffe, wird es auch klappen, im Parcours ein bisschen herumzuhängen.

Justin: Ich habe mir tatsächlich vorher ein paar Griffe fürs Treppengeländer gekauft, aber bei mir war es auch vor allem Fitness und Pumpen. Ehrlich gesagt habe ich mich aber vor den anderen Staffeln auch nicht ins Auto gesetzt, um in irgendeine Ninja-Halle zu fahren. Die Priorität liegt bei uns beiden einfach eher auf dem Football – oder bei Tony auf dem Kraftsport.

Bringt euch das Football-Training selbst denn etwas im Parcours?

Tony: Als Football-Spieler trainierst du ganz anders, überhaupt nicht für den Parcours. Wenn du zum Beispiel hangelst, werden deine Unterarme ja ganz anders belastet und das ist ja mehr Kraft-Ausdauer. Beim Football hast du eher die Explosivkraft. Was aber hilft, ist die Sprungkraft, die ich vom Football mitbringe. Die Hindernisse, bei denen man springen muss, sind nie ein Problem.

Justin: Oder auch die Wall, ich glaube, mit der hatten wir beide noch nie Probleme. Die Hindernisse, die die Beine mit einbeziehen, kommen uns entgegen – wenn es jetzt nicht unbedingt um Balance geht, aber da haben ja alle Probleme. Insgesamt sehe ich da aber auch eher Kontraste zwischen den beiden Sportarten. Ein Kim Marschner kann im Parcours einfach viel länger hängen oder blockieren als wir. Der hängt zwischendurch auch mal da, um kurz zu entlasten. Aber für uns ist das Hängen schon anstrengend, weil ein paar Kilo mehr drauf sind.

Auf dem Football-Feld gehört ihr als Wide Receiver und Runningback zu den leichteren Spielern, im Ninja-Parcours sind sicher viele schmaler. Wie gut lässt sich das Training überhaupt vereinbaren?

Tony: Ich bin leichter als ich aussehe, ich wiege keine 70 Kilo – das glauben die meisten gar nicht. Da habe ich im Ninja-Bereich also schon eher Vorteile. Bei mir ist das Problem eher die Gelenkigkeit und die Technik – ich glaube, Justin und ich haben eigentlich gar keine. Wir stürmen mit Muskelkraft einfach drauf los und fertig!

Justin: Ich bin gerade ein bisschen schockiert bin, wie leicht Tony ist. Etwas schwierig finde ich es schon: Im Football wäre es nicht verkehrt, wenn ich noch ein bisschen mehr auf den Rippen hätte. Wenn man mal in der NFL schaut, wiegen die Leute auf unseren Positionen da gerechnet auf unsere Körpergröße ihre 90 bis 95 Kilo. Ich habe in den letzten drei Jahren immer eher versucht, ein bisschen Gewicht draufzupacken.

Da hatte ich zwischendurch aber auch mit Ninja Warrior aufgehört. Dann kam Allstars und dafür bin ich dann wieder in die andere Richtung gegangen – Football spielen konnte ich wegen Corona ja eh nicht. Und dann habe ich mich mit Mühe und Not von 86 auf 80 Kilo runtergekämpft, aber ich wiege immer noch über zehn Kilo mehr als Tony [lacht].

Wie kam es, dass du zwischendurch mit dem Ninja-Sport aufgehört hattest?

Justin: Ich habe bei Leuten wie Michael Siegmund gesehen, dass man bei Ninja Warrior auch in einem etwas höheren Alter noch gut mitmachen kann. Aber Football spielst du halt nicht mehr mit Mitte 30 – zumindest bist du da auf dem absteigenden Ast. Der andere Punkt ist: Wenn ich den Ninja-Sport zu meinem Fokus mache, habe ich zum einen die Gefahr, dass ich gar nicht zur Show eingeladen werde, und zum anderen trainiert man ein ganzes Jahr lang auf ein Event hin. Wenn es dumm läuft, macht man einen Fehler und ist direkt beim Fünfsprung raus. Dann hat man ein Jahr umsonst trainiert! Da gibt einem der Football mehr zurück und auch mehr Chancen.

Hattet ihr schon mal Angst, euch im Parcours zu verletzen, sodass der Football darunter leidet? Oder andersherum: Hat man die Show beim Tackling im Training schon im Kopf?

Tony: Ich hatte da schon mal Pech! Eigentlich wäre ich in der vorletzten Staffel auch dabei gewesen, aber da habe ich mir zwei Wochen vor der Aufzeichnung während eines Spiels das Kreuzband gerissen. Ich war kurz davor, mit Kreuzbandriss in die Show zu gehen, fand das dann aber doch zu heftig. Aber ich mache mir darüber eigentlich keine Gedanken, irgendein Risiko muss man ja immer eingehen.

Justin: In der Woche vor der Show habe ich im Training schon hin und wieder daran gedacht. Es muss ja keine große Verletzung sein. Aber es reicht ja schon, wenn dir jemand mit dem Helm an die Hand haut und die dann zwei Tage blau ist. Daran denke ich aber nicht im Parcours – der Parcours ist für mich immer ein Riesen-Spielplatz, da ist jeder blaue Fleck und jede Blessur vergessen.

Tony: Ich hatte mir jetzt eine Woche vor der Aufzeichnung während des Trainings einen Nagel in die Hand gehauen. Damit konnte ich sauschlecht greifen, ich bin aber trotzdem hin und habe den Finger getaped. Es tat schon ein bisschen weh, aber ich dachte mir: "Egal, einfach machen!"

Seid ihr nach diesem allgemein etwas schwierigen Trainingsjahr mit bestimmten Zielen in die Show gegangen?

Tony: Das Preisgeld natürlich [lacht]! Man geht ja dahin, um etwas zu gewinnen. Aber, klar, es geht natürlich auch darum, an seine Grenzen zu gehen und auch mal wieder eine andere Bewegung im Leben zu haben.

Justin: Ich wollte gerne mal auf den Power Tower – wobei ich echt Todesrespekt hatte, als ich den vor Ort das erste Mal gesehen habe. Wenn ich es mit dem Football vergleiche: Das ist, als ob man einen Zwei-Meter-Riesen mit 150 Kilo vor sich hat! Aber ich glaube, selbst wenn der mich tackelt, habe ich nicht so viel Angst vor dem wie vor dem Power Tower, der ist schon krass.

Tony: Man kann es gar nicht richtig beschreiben. Wenn man davorsteht, ist das einfach ein Monster. Das kommt im Fernsehen gar nicht so krass rüber, wie hoch der ist.

Was sagen eigentlich eure Mitspieler zu euren TV-Auftritten?

Tony: Wenn ich rausfliege, gibt’s nur Beleidigungen – also, natürlich im Spaß. Der Support ist auf jeden Fall da vom Team, aber natürlich kommen immer Sprüche, wenn ich ins Wasser gefallen bin.

Justin: Ich hatte in der allerersten Staffel elf Leute aus dem Team dabei und das ist auch meine schönste Ninja-Erinnerung. Das war mega geil, die haben da irgendwelche Sprechchöre angefangen. Als ich nach Frankfurt gewechselt bin, ist es ein bisschen weniger geworden, aber man kriegt so seine Kommentare und ist halt "der Ninja" im Team.

Unter Football-Ninjas: Gibt es etwas, das ihr euch vom Anderen abschauen könntet oder eine Fähigkeit, die ihr selbst gerne hättet - egal in welcher Sportart?

Justin: Ich wäre mit Tonys 67 Kilo sehr zufrieden, vor allem, wenn man so definiert und breit ist. Mir will noch nicht in den Kopf gehen, wie er das macht. Aber im Ernst: Tony hat ein großes Geschick, nicht nass zu werden. Dabei geht er so furchtlos in den Parcours und rast da durch, ich bin wesentlich vorsichtiger. Er hat schon bei Team Ninja Warrior einfach Vollgas gegeben.

Tony: Ich dachte mir halt einfach: "Scheiß drauf, es geht um Zeit, ich muss da einfach durch!" Was soll passieren, außer, dass man nass wird? Was ich mir von Justin abgucken könnte, sind seine Jump-Skills – vor allem beim Football. Das ist mega geil, wie der über seine Gegner springt. Das würde ich auch gerne können.

Das Gespräch führte Maike Falkenberg.

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