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Der Arche-Cup-Initiator über S04, Typen und seine Karriereplanung

Maik Franz: "Zu Schalke wäre ich barfuß gelaufen"

Franz (re.) spielte selbst einige Male gegen Schalke (hier mit Ivan Rakitic, der nun in seinem Arche-Cup-Team zu finden ist)
Franz (re.) spielte selbst einige Male gegen Schalke (hier mit Ivan Rakitic, der nun in seinem Arche-Cup-Team zu finden ist)
Foto: © imago sportfotodienst
16. März 2021, 16:55
sport.de
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Maik Franz, der als einer von zwei Initiatoren von My Jersey 4 Kids (MJ4K) den Arche-Cup 2021 ins Leben gerufen hat, um Kinder in Not zu unterstützen, hat neben dem anstehenden Turnier unter anderem auch über die sportliche Lage beim FC Schalke 04 gesprochen, beantwortet, ob es noch Typen im deutschen Fußball gibt, und verraten, wie seine weitere Karriereplanung aussieht.

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Herr Franz, blicken wir noch auf die aktuelle Lage im Fußball. Stimmt es eigentlich, dass Sie früher mal Schalke-Fan waren? Da muss Ihnen doch derzeit das Herz bluten? 

Ja, das stimmt. Und das tut es total. Es ist hart. Definitiv. Für jeden, der Schalke-Sympathisant ist. Es ist so ein großer Verein, der solche Voraussetzungen mitbringt. Da ist es echt schade und bitter, dass der Verein jetzt da steht, wo er steht. Ich war jetzt selbst 4,5 Jahre im Management, nicht auf dieser Ebene, dennoch habe ich in der 2. und 3. Liga in der Verantwortung gestanden. Ich weiß, dass das Geschäft sehr komplex ist. Ich glaube, um erfolgreich zu sein, müssen viele Zahnräder ineinandergreifen. Und da liegt auch das Problem. Wenn du da unten stehst, stehst du nicht umsonst dort.

Wenn wir mal überlegen: vor ein paar Jahren war Schalke noch Champions-League-Aspirant. Und auf einmal stürzt der Verein so ab. Da kannst Du nicht sagen, dass das Pech ist. Das ist einfach selbst verschuldet. Es wurden in den letzten Jahren viele falsche Entscheidungen getroffen. Es ist schade für die Region und die Fans. Sie sind so großartig. Es ist so ein toller Verein. Ich stand selbst dort in der Kurve beim Europacup-Sieg gegen Inter und auch gegen Teneriffa war ich da. Mein Vater war großer Schalke-Fan. Wir sind zu der Zeit einige Male immer mit einem Bulli viereinhalb Stunden von unserem Zuhause nach Gelsenkirchen gefahren. 

Sie selbst haben aber nie auf Schalke angeheuert …

Rudi Assauer hat ja irgendwann mal gesagt: Der Maik Franz könnte auch einer für uns sein. Und zu Schalke wäre ich barfuß gelaufen. Es hat sich nur leider nicht ergeben. Wir haben mal gegeneinander gespielt, da waren sie noch richtig gut. Jetzt stehen sie unten. Das ist bitter. 

Vermissen Sie es eigentlich noch, selbst auf dem Platz zu stehen?

Das wurde ich schon ein paar Mal gefragt: nein! Ich sage auch warum. Mir hat relativ früh in meiner Karriere in Magdeburg jemand gesagt: Hör mal zu, die, die du auf dem Weg nach oben triffst, triffst du auf dem Weg nach unten auch wieder. Also genieß die Zeit, in der du dabei bist. Und das ist bei mir hängen geblieben. Ich habe Gas gegeben, ich habe die Stadien genossen, ich habe die Momente nach den Spielen genossen, ich habe Aufstiege und Abstiege mitgemacht, ich hatte viele Hochs und Downs, habe immer versucht, das Mittel zu halten. Nach der Hertha-Zeit habe ich schließlich einen Strich drunter gemacht.

Dann wurde unser erster Sohn geboren. Das war wie ein neues Kapitel und ich habe gesagt: Ich hatte 14 geile Jahre. Ich vermisse das nicht, weil ich es hatte. Hier ist übrigens auch wieder der Bogen zu unserer Aktion: Wenn Du etwas tust, Dich für etwas entscheidest, solltest Du zu 100 Prozent und mit ganzem Herzen machen. So bin ich. Und deswegen vermisse ich das Fußballspielen nicht. 

Sie sind vielen Bundesliga-Fans mit ihrer Art und ihrer robusten Spielweise im Kopf geblieben. Fehlen solche so genannten Typen wie Sie im deutschen Fußball? 

Typen sind wichtig, wie das Salz in der Suppe. Und es gibt sie noch, diese Typen. Vielleicht auf andere Art und Weise. Auch deswegen, weil sich alles verändert hat. Die Wahrnehmung ist ganz anders geworden, vor allem durch die Social Media. 

Zuletzt gab es ja eine Video-Aktion einiger Stars gegen Hass im Internet, die ich total cool fand. Es kann Dich ja jeder Vollidiot, der sich fünf Accounts aufbaut, runtermachen und Stimmung gegen dich erzeugen. Das finde ich fatal und ganz, ganz schlimm. Deshalb kann ich es auch verstehen, dass Jungs zurückhaltender werden. Dennoch gibt es die Typen noch. Aber in ihrer heutigen Art und Weise. Natürlich gibt es den Effenberg, Basler oder van Bommel in der Form nicht mehr.

Es gibt sie in anderer Form und das sind dann Typen für die heutigen Mannschaften. Kimmich, das ist doch ein Typ, Müller ist doch ein Typ. Warum ist Bayern so erfolgreich? Weil sie Typen haben: Manuel Neuer, das ist ein Typ. Die haben alle Ausstrahlung und sind vorangegangen.

Wie sieht Ihre weitere Karriereplanung aus?

Ich fühle mich im Moment bei Alpha Sports United genau am richtigen Ort und bin sehr glücklich. Ich habe viel mit Sportler*innen zu tun, mit Vereinsverantwortlichen, mit Beratern. Dieses Unternehmen hat einfach so viel Energie und Dampf. Ich habe selbst so viel Bullshit in meiner Profizeit mit Beratern und Versicherern erlebt und bin zum Glück irgendwann in die Hände von Alpha Sports United gekommen. Dort wurde ich begleitet und das war richtig top. Durch eine Umschulung nach meiner aktiven Karriere bin ich zum 1. FC Magdeburg gekommen. 

Weil das alles so gut gelaufen ist, habe ich mich auch entschlossen, selbst bei Alpha Sports United zu arbeiten. Es war für mich eine Grundsatzentscheidung. Ich gehe nach 20 Jahren aus dem Fußball raus und gehe in eine Branche, die eine Rundumversorgung für Sportler*innen bietet, egal, ob Steuern, Versicherungen und vieles mehr. Dieses Unternehmen ist so geil. Wir wollen eine Stiftung gründen, wir machen einen eigenen Podcast. Ich kann mich und meine Erfahrungen richtig einbringen. 

In der Fußballzeit war ich immer unterwegs, kaum zuhause. Jetzt ist die Situation anders. Ich habe zwei kleine Kinder, die ich aufwachsen sehen möchte. Ich möchte nicht in einigen Jahren sagen, wenn sie groß sind und schon ihr eigenes Ding machen, dass ich die ganze Jugend verpasst habe, weil ich in Unterhaching in der 90. Minute ein 1:1 bekommen habe oder am Sonntag beim Auslaufen dabei sein muss. So wie ich den Fußball gelebt habe, möchte ich auch meine Kinder leben und erleben. 

Das Gespräch führte Chris Rohdenburg


<< zurück zu Seite 1 (Hier spricht Maik Franz über seine Initiative My Jersey 4 Kids (MJ4K), den anstehenden Arche-Cup 2021 und welche Besonderheit das Trikot von Eintracht Frankfurt mitbringt, das er für den guten Zweck versteigert)


MJ4K – My Jersey 4 Kids – ist eine Initiative der beiden ehemaligen Fußballprofis Maik Franz und Sami Allagui für das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen. Unterstützt wird die Initiative von Deutschlands größtem Online-Fußballausstatter 11teamsports, Alpha Sports United, der CarFactory GmbH, dem offiziellen Medienpartner sport.de und der Agentur brandmade.

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1. FSV Mainz 05
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1. FC Heidenheim 1846
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5TSG HoffenheimTSG HoffenheimHoffenheim1272325:17823
6VfB StuttgartVfB StuttgartStuttgart1371521:22-122
7Eintracht FrankfurtEintracht FrankfurtE. Frankfurt1363428:29-121
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9SC FreiburgSC FreiburgFreiburg1344520:22-216
10Bor. MönchengladbachBor. MönchengladbachM'gladbach1344517:19-216
11SV Werder BremenSV Werder BremenSV Werder1244416:21-516
121. FC Union Berlin1. FC Union BerlinUnion Berlin1343616:22-615
13FC AugsburgFC AugsburgAugsburg1341817:27-1013
14VfL WolfsburgVfL WolfsburgWolfsburg1333717:23-612
15Hamburger SVHamburger SVHamburger SV1233611:18-712
161. FC Heidenheim 18461. FC Heidenheim 1846Heidenheim1332812:28-1611
17FC St. PauliFC St. PauliSt. Pauli1322911:25-148
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