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Angriffsmotor der Fohlen ist ins Stocken geraten

Bedenkliche Ladehemmung: Das macht Gladbach Hoffnung

Video: Hier räumt Eberl mit den Gerüchten um Rose auf
24. Februar 2021, 18:10
sport.de
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Ausgerechnet vor dem Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Manchester City steckt Borussia Mönchengladbach im Formtief. Gerade der einst so gefürchtete Angriff weist bedenkliche Ladehemmungen auf. Dennoch kann die Offensiv-Flaute auch eine Chance sein.

Mit überfallartigem Offensiv-Fußball ballerte sich die Fohlenelf eindrucksvoll in die K.o.-Phase der Königsklasse. Vor der "Horror-Gruppe" mit Real Madrid und Inter Mailand schreckten die Gladbacher nicht zurück, trotzten den beiden Weltklubs jeweils ein Remis ab und sicherten sich am Ende so den verdienten Einzug ins Achtelfinale.

Mit überragenden 16 Toren in sechs Partien stellte Gladbach gemeinsam mit dem FC Barcelona sogar den zweitstärksten Angriff aller Teams der Gruppenphase. Nur der FC Bayern schoss mehr Tore (18).

Doch der Motor der im Spätherbst noch so gefeierten Gladbach-Offensive geriet zuletzt ins Stocken. Nach dem 4:2-Sieg gegen Borussia Dortmund vor rund einem Monat konnte der Klub vom Niederrhein nur eins von fünf Pflichtspielen gewinnen (2:1 gegen den VfB Stuttgart im DFB-Pokal).

Gegen die Kellerkinder 1. FC Köln (1:2) und den 1. FSV Mainz 05 (1:2) setzte es dagegen Niederlagen. Gegen Union Berlin (1:1) und den VfL Wolfsburg (0:0) kam der VfL nicht über Punkteteilungen hinaus.

Die Ausbeute von fünf Toren ist für Gladbachs Ansprüche gegen vermeintlich kleinere Gegner zu wenig. Die Borussia tat sich in den vergangenen Wochen besonders schwer dabei, Torchancen zu kreieren, wie Trainer Marco Rose nach der Pleite gegen Mainz gestand: "Uns fehlt momentan die Überzeugung und Konsequenz Richtung letztes Drittel."

Wo sind Thuram, Pléa und Embolo?

Kapitän Lars Stindl pflichtete ihm bei: "Wir haben viel Aufwand betrieben, es aber vor allem in der zweiten Hälfte nicht geschafft, unsere Überlegenheit in zwingende Torchancen umzumünzen. Es gab zwei, drei Halbchancen, trotzdem war es offensiv nicht zielstrebig und konsequent genug."

Gerade gegen kompakt stehende und gut organisierte Gegner hatte Gladbach zuletzt Probleme, eine Lücke zu finden. Oft endeten Vorstöße bereits an der Strafraumgrenze, in gefährliche Zonen drangen die Fohlen zu selten ein.

Speziell die Stürmer um Marcus Thuram, Alassane Pléa und Breel Embolo (alle bisher drei Liga-Treffer) blieben zuletzt blass. Das letzte und einzige Tor des Trios in den jüngsten vier Bundesliga-Partien erzielte Pléa gegen Union.

Thuram wirkt nach seiner Rot-Sperre wegen einer Spuck-Attacke gehemmt, Embolo kommt nach seiner Corona-Entgleisung ebenfalls nicht in Tritt.

Auch Pléa, der in der vergangenen Saison 20 Scorerpunkte beigesteuert hatte (zehn Tore, zehn Assists), ist von seiner Bestform weit entfernt. "Es gibt Phasen, in denen es für die Jungs läuft und dann gibt es Phasen, in denen es etwas schwieriger wird", sagte Rose mit Blick auf den Franzosen, betonte jedoch: "Er ist ein wichtiger Faktor für uns."

Und gerade in der Königsklasse könnte Pleá noch zum Faktor werden. In sechs CL-Spielen schoss der 27-Jährige immerhin schon fünf Tore und bereitete vier weitere vor.

Gladbach will gegen Manchester City mutig spielen

Doch mit Manchester City wartet nun ausgerechnet die aktuelle Übermannschaft Europas auf Gladbach. Die Citizens dominieren die Premier League gerade nach Belieben. Zehn Punkte Vorsprung vor dem ersten Verfolger Manchester United sprechen eine deutliche Sprache.

Dabei glänzen die Sky Blues nicht nur mit brillantem Offensiv-Fußball, auch die Abwehr steht bombensicher. In 25 Spielen kassierte ManCity gerade einmal 15 Gegentore - ein überragender Wert.

Trotz der Übermacht der Engländer geht Gladbach mutig in das Spiel. "Es geht darum, dass wir nicht nur verteidigen, sondern auch Fußball spielen", gab Rose die Marschrichtung vor: "Wir werden morgen versuchen, es leidenschaftlich zu verteidigen und offensiv Akzente und Nadelstiche zu setzen. Dafür brauchen wir alles an Mut und Power."

Und genau da könnte die Chance der Fohlen liegen. Denn durch den ballbesitzorientierten Fußball der Sky Blues ist Gladbach nicht unbedingt gezwungen, offensiv kreative Lösungen zu finden.

Vielmehr kann die Borussia auf ihre Stärken im Umschaltspiel setzen und so womöglich die Offensive um Thuram, Embolo und Pléa wieder besser in Szene setzen.

Lissy Beckonert

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