Obwohl nicht immer voll austrainiert, hinterließ Ailton zwischen 1998 und 2007 durchaus tiefe Spuren in der Fußball-Bundesliga. Inzwischen kann der ehemalige Torjäger, der unter anderem bei Werder Bremen und dem FC Schalke 04 glänzte, allerdings nicht mehr viel mit dem deutschen Oberhaus anfangen.
"Die Mannschaften sind schlecht und in technischer Hinsicht ist die Liga sowieso eine Katastrophe", teilt Ailton im Gespräch mit der "tz" gegen die Bundesliga aus.
Mannschaften, die wie Werder Bremen zu seiner Zeit ohne Angst immer auf Sieg spielen würden, gebe es schlicht nicht mehr. Bei Teams wie Schalke, Mainz, Augsburg, Köln und Bielefeld fehle es "an jeder Grundqualität", das Niveau sei "stark gesunken".
Dem Brasilianer stößt vor allem auf, dass der FC Bayern auch ohne die ganz großen Leistungen der Konkurrenz enteilt ist. "Gegen die Bayern in ihrer aktuellen Form hätte man heuer doch eine Chance gehabt. Oder etwa nicht?", fragt Ailton und ergänzt: "Aber wo ist denn jetzt Borussia Dortmund? Oder Bayer Leverkusen? Richtig: nicht da! Wie in jedem Jahr. Die Bundesliga ist voll mit Angsthasen, und das schadet ihr ungemein. Es ist ein Jammer."
Die Abwehr des FC Bayern München braucht "unbedingt neue Spieler"
Aber auch der FC Bayern bekommt vom Kult-Stürmer sein Fett weg. Dem deutschen Rekordmeister fehle der Biss, die Defensive brauche "unbedingt neue Spieler". Lediglich ein Spieler überzeugt Ailton in München noch: "Außer bei Lewandowski ist beim Rest die Gier abhandengekommen. Das haben ihre Spiele in der Bundesliga gezeigt."
Mit Werder Bremen holte der 47-Jährige 1999 den DFB-Pokal sowie 2004 das Double. Mit dem FC Schalke errang Ailton 2005 das Vize-Double. 2004 krönte er sich mit 28 Tore zudem zum Torschützenkönig. In 219 Bundesliga-Spielen erzielte der Südamerikaner 106 Treffer.
