Auch nach fast einem Monat im neuen Jahr ist die Zukunft von Lewis Hamilton bei Mercedes weiter ungeklärt. Brisante neue Details und Vermutungen zum Vertragspoker zwischen dem siebenmaligen Weltmeister und seinem Team bringen nun zwei ehemalige Formel-1-Größen ins Spiel.
Bleibt er oder bleibt er nicht? Diese Frage zur Zukunft von Lewis Hamilton bei Mercedes bleibt im Formel-1-Zirkus das große Gesprächsthema.
Nachdem ein Insider einen Bericht über ein mögliches Aus des Briten bei den Silberpfeilen gegenüber "forumula1news" als "Fake-News" bezeichnete, melden sich nun auch Eddie Jordan und David Coulthard zu Wort.
Beide Formel-1-Ikonen haben ihre ganz eigenen Erklärungsansätze dafür, dass der Hamilton-Poker sich so lange hinzieht. Es geht um weitgehende finanzielle Forderungen sowie die mögliche Ausbootung von Mercedes-Teamchef Toto Wolff.
Formel 1: Eddie Jordan enthüllt Hamiltons Forderungen
Der langjährige Teammanager Jordan berief sich gegenüber der "Sun" auf eine ihm zugetragene Information, wonach Hamilton in den Verhandlungen mit Mercedes eine über sein Rennfahrer-Gehalt hinausreichende Entlohnung verlangt habe.
"Ich glaube, dass Lewis zehn Prozent der TV-Gelder des Teams fordert", sagte der in der Szene immer noch bestens vernetzte Ire. Jordan ergänzte: "Es ist schwierig nachzuvollziehen, dass er das nicht wert sein soll."
Hamilton mit seiner sportlichen und werblichen Stahlkraft sei einer der Hauptgründe für den millionenschweren Einstieg des Chemie-Riesens Ineos bei Mercedes gewesen, erläuterte Jordan.
Auch andere Sponsoren seien in erster Linie wegen Hamilton bei Mercedes engagiert, so der 72-Jährige. "Lewis sagt: 'Warum bekomme ich keinen Bonus dafür, dass ich neue Sponsoren anziehe? Warum erhalte ich keine Beteiligung am Einstieg von Ineos? Warum fließt ein Teil der Mehreinnahmen nicht an mich, wenn die TV-Gelder durch den Sieg in der Konstrukteurs-WM steigen?'"
Hamiltons Wert aus wirtschaftlicher Sicht sei zuletzt noch einmal deutlich "gestiegen", sagte Jordan, "das ist sicher".
Formel 1: Wird Toto Wolff im Hamilton-Poker ausgebootet?
David Coulthard, zwischen 1994 und 2008 selbst in 246 Grands Prix am Steuer eines Formel-1-Boliden, glaubt sogar, dass Hamilton für Mercedes inzwischen so wichtig sei, dass die Gespräche über einen neuen Vertrag ganz anders ablaufen könnten, als bisher vermutet.
"Normalerweise verhandelt man mit dem Teamchef. Aber wenn Toto Lewis nicht das geben kann, was er will, kann er ihn übergehen", sagte der Schotte dem britischen "Express". "Dann geht er direkt zu Daimler."
Dort könne Hamilton mit Unternehmens-CEO Ola Källenius persönlich verhandeln und sagen: "'Ola, ich will diesen Deal. Du bist auch Anteilseigner bei Mercedes, kannst du das für mich möglich machen?'"
Wenn Hamilton zu viel Geld wolle und die Antwort auf seine Forderungen nein sei, "muss er das Geld woanders verdienen", sagte Coulthard.
