Der ehemalige Nationalspieler Lars Bender sieht seine Spielweise und die seines Bruders Sven vor ihrem Karriereende im Sommer mittlerweile kritisch.
"Wir haben totalen Raubbau an unseren Körpern betrieben", sagte der 31-Jährige in einem Interview der "Sport Bild" und ergänzte "Früher haben wir nie daran gezweifelt. Doch heute zweifeln wir, ob es immer der beste Weg war, über viele Wehwehchen hinwegzusehen und sich trotz Problemen immer wieder zur Verfügung zu stellen", sagte der Verteidiger.
Schlussendlich müsse man jedoch festhalten: "Nein, es war absolut nicht immer richtig und nicht gesund." Gerade vor diesem Hintergrund sei der Entschluss "wie eine Befreiung" gewesen. Bender betonte: "Wir stehen mit Überzeugung hinter diesem Schritt und fühlen uns gut damit."
Dennoch sei Wehmut dabei gewesen, als er mit Rudi Völler und Peter Bosz den Geschäftsführer Sport und den Trainer über die Entscheidung informiert habe. "Dass dir die Stimme mehrmals stockt, ist völlig normal", schilderte der Defensivspieler, zumal sich Bayer "über die Maßen" bemüht hatte, die Verträge nochmals zu verlängern.
Für das letzte Halbjahr der Karriere hätten beide noch einen großen Wunsch: "Ein Titel würde das Ganze hier vergolden, nicht nur für mich, sondern für den ganzen Verein."
Dass nun ein Karriereende ohne Beisein von Zuschauern droht, sei für die Zwillinge, die "immer einen engen Bezug zu den Fans" hatten, ebenso schmerzhaft. "Nach all den Jahren hätten wir es auch verdient, noch mal zumindest vor einigen Zuschauern zu spielen. Es wäre schön, wenn es dazu kommen kann", hofft Bender.
Die Zwillinge hatten im Dezember bekanntgegeben, ihre Karrieren als Fußball-Profis nach dieser Saison zu beenden. Lars Bender spielt seit 2009 in Leverkusen und war seit 2015 fünf Jahre Kapitän der Mannschaft. Sven Bender kam 2017 von Borussia Dortmund. Lars Bender kommt auf 19 Länderspiele, Sven Bender spielte sieben Mal für Deutschland. Beide wurden während ihrer Laufbahn immer wieder von teils schweren Verletzungen geplagt.
