BVB-Talent Youssoufa Moukoko ist seit vergangenem Samstag der jüngste Bundesliga-Spieler der Geschichte. Für Ewald Lienen geht der Hype um den Angreifer von Borussia Dortmund allerdings zu weit.
"Es ist unverantwortlich, einem 16-Jährigen soviel Druck zu machen, ein solches Theater zu veranstalten um jemanden, der in der Jugend-Bundesliga Leute ausspielt wie Fahnenstangen", wetterte der 66-Jährige in seinem Podcast "Der Sechzehner".
In der Bundesliga seien die Anforderungen komplett anders. "Da muss der sich erstmal ein, zwei Jahre rankämpfen", so der ehemalige Kult-Trainer: "Ich glaube nicht, dass der jetzt nur ansatzweise auf dem Level ist wie Haaland."
Moukoko wechselte 2016 vom FC St. Pauli zum BVB. Lienen trainierte die Hamburger damals. "Wenn er es nicht schafft, in Dortmund ein neuer Aubameyang zu werden, dann nehmen wir ihn wieder zurück", scherzte der Übungsleiter zu diesem Zeitpunkt gegenüber "Bild".
Doch die BVB-Verantwortlichen trauen Moukoko offenbar Großes zu. Immerhin verhalf Trainer Lucien Favre dem Linksfuß unlängst zum Profi-Debüt.
BVB-Verantwortliche bremsen Euphorie
"Was für eine Nacht! Sehr glücklich, mein Debüt gegeben zu haben. Aber noch glücklicher bin ich über die drei Punkte. Nichts kann dieses Gefühl beschreiben", schrieb der 16-Jährige nach dem Spiel bei Hertha BSC auf Instagram.
BVB-Sportdirektor Michael Zorc trat zuletzt dennoch auf die Euphoriebremse. "Ich muss sagen, das geht mir zu weit, was in den Medien gerade abgeht. Das gefällt mir nicht", sagte der 58-Jährige: "Der Junge ist gerade erst 16 geworden und da ist mir das zu viel Druck. Wir sollten alle ein bisschen den Fuß vom Gaspedal nehmen und ruhiger werden."
Trotz der Dortmunder Vorsicht dürfte Moukoko in den kommenden Wochen weitere Einsatzzeiten erhalten. Schließlich ist der Senkrechtstarter neben Erling Haaland der einzige gelernte Neuner im Kader.
