In wenigen Wochen endet die Zeit von Sebastian Vettel bei der Scuderia Ferrari. Direkt im Anschluss beginnt für den Deutschen in der Formel 1 das nächste Kapitel. Die Erwartungen von Aston Martin an den vierfachen Weltmeister sind hoch.
Racing Point ist in der laufenden Saison sicher die größte Überraschung in der Formel 1. Das Team, das im kommenden Jahr unter dem Namen Aston an den Start gehen wird, ist hinter Mercedes und Red Bull die Nummer drei im Paddock und hat die größten Fortschritte aller Mittelfeld-Teams gemacht. Doch dabei soll es nicht bleiben.
Mit der Verpflichtung von Sebastian Vettel verspricht sich der Rennstall einen weiteren Schub. "Wir haben ihn geholt, weil wir glauben, dass er uns als Team auf ein neues Level bringen kann", sagte Teamchef Otmar Szafnauer im "Sport Bild"-Interview.
Vettel soll dem Team zeigen, dass "in jedem noch so kleinen Detail die Chance liegt, sich zu verbessern. Gerade, wenn es um die Leistung des Fahrers geht. Wir hoffen, dass er uns beibringt, was wir tun müssen, um wie er vier WM-Titel zu holen", verriet Szafnauer. Das Team sei neugierig auf Vettels Methoden, Abläufe und Techniken, betonte der Teamchef.
Hülkenberg war der "bestmögliche Ersatzfahrer"
Gute Erfahrungen mit deutschen Fahrern machte Racing Point in der laufenden Saison bereits. Nico Hülkenberg sprang an drei Wochenenden für Sergio Pérez bzw. Lance Stroll ein, holte einmal Startplatz drei und fuhr zweimal in die Punkte.
"Er war der bestmögliche Ersatzfahrer", schwärmte Szafnauer vom Emmericher: "Wir kennen ihn, er ist schnell und hat es beim ersten Mal so gut gemacht, dass wir auch beim positiven Test von Lance Stroll sofort entschieden haben, dass er unser Mann ist."
Die Gerüchte, nach denen Szafnauer in der Saison 2021 lieber mit Sergio Pérez statt mit Sebastian Vettel an den Start gehen wollte, kommentierte der 56-Jährige nicht. Stattdessen erklärte er über die Fahrerwahl vielsagend: "Viele verschiedene Faktoren haben eine Rolle gespielt. Es war eine gemeinsame Entscheidung der Verantwortlichen."
Dass sich Racing Point in diesem Jahr mit Plagiatsvorwürfen (Stichwort "pinker Mercedes") konfrontiert sah, ärgert Szafnauer noch heute. Allerdings hat der Teamchef dafür auch eine einfache Erklärung: "Alle waren einfach erschrocken, wie gut unser Auto ist. Dann waren sie neidisch, und der beste Weg, damit fertigzuwerden, war, uns mit Schmutz zu bewerfen."


