Seit elf Jahren leitet Michael Preetz als hauptverantwortlicher Manager die Geschicke hinsichtlich Kaderplanung und -entwicklung beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC. Noch nie waren in seiner Amtszeit die Einschnitte dabei so groß wie in diesem Jahr.
Sportlich nahmen die Berliner zuletzt Fahrt auf, holten vier Punkte aus den Spielen gegen Wolfsburg (1:1) und Augsburg (3:0) und verbesserten sich zunächst mal auf Platz zwölf der Tabelle.
Mittelfristig peilt der Hauptstadt-Klub die Rückkehr nach Europa an. Um diese Zielsetzung nach den millionenschweren Investments der Tennor Group um Lars Windhorst zu erreichen, wurde der Kader in der zurückliegenden Transferperiode runderneuert.
Manager Preetz erklärte im Gespräch mit dem "kicker" jetzt noch einmal sie Gedankengänge hinter den vielen Transferaktivitäten im Sommer: "Wir haben Spieler abgegeben, die über Jahre Korsettstangen waren, zuvorderst Vedad Ibisevic, Per Skjelbred und Salomon Kalou. Aber bei allem Respekt vor dem, was sie in den vergangenen Jahren für Hertha BSC geleistet haben: Keiner der drei konnte Herthas Zukunft sein. Wir haben uns bewusst für diesen konsequenten Schritt entschieden."
Den Planungen kam zugute, dass die Verträge des genannten Trios ohnehin nach der letzten Saison ausliefen und sich ein Umbruch gut realisieren ließ. Preetz sieht seinen Klub nun auf dem richtigen Weg: "Wir haben immer gesagt, dass die Räume, die durch den Weggang von Führungsspielern entstehen, von anderen besetzt werden. Dass das nicht von heute auf morgen geht, war uns klar. Das ist kein Prozess, der in ein paar Wochen oder Monaten abgeschlossen ist."
Bei Hertha BSC ist "nicht alles aufgegangen"
Neben der erfolgreichen Verjüngung des Kaders sollten auch noch mehrere externe Verstärkungen zur Hertha gelotst werden. Dieses Ziel klappte zumindest im zurückliegenden Sommer nur bedingt. "Es sind nicht alle Dinge, die wir uns vorgestellt haben, aufgegangen", bestätigte der 53-Jährige, der gleichwohl erkannte: "Aber wir sind zufrieden mit dem, was wir unter diesen Umständen gemacht haben. [...] Unser Kader ist spannend, talentiert, zukunftsorientiert und hoch veranlagt. Jetzt brauchen wir Zeit, um mit den Jungs zu arbeiten und sie zu entwickeln."
Preetz betonte die Ambitionen, "auf Sicht" um Platz sechs in der Bundesliga mitspielen zu können. Zunächst gehe es aber darum, Cheftrainer Bruno Labbadia bei der Entwicklung des jungen Kaders noch Zeit zu gewähren.