Der ehemalige Bundesligaprofi und -trainer Thorsten Fink hätte Hansi Flick seinen durschlagenden Erfolg beim FC Bayern München zunächst nicht zugetraut.
"Man konnte nicht unbedingt damit rechnen, weil er seit 15 Jahren kein Cheftrainer mehr war. Ich müsste lügen, wenn ich jetzt sagen würde 'Natürlich habe ich das gewusst'. Hansi hat uns alle überrascht und gezeigt, was möglich ist. Im Fußball musst du kreativ sein, und die Bosse haben daran geglaubt, dass er das kann", sagte Fink im "Sport1"-Interview.
Flick war beim deutschen Rekordmeister im November 2019 nach der Entlassung von Niko Kovac vom Assistenten zum Chefcoach befördert worden. Unter der Regie des langjährigen Co-Trainers der Nationalmannschaft gewann der FC Bayern in den zurückliegenden Monaten Meisterschaft, DFB-Pokal, Champions League sowie europäischen und deutschen Supercup.
"Hansi hat bisher einen super Job gemacht, hat es geschafft, das Team und den Verein in eine Richtung zu bringen und hat Freude und Leidenschaft reingebracht. Und er hat den festen Willen und den Glauben daran, dass sie alles gewinnen können", sagte Fink.
Flick sei "ein guter Kollege, den ich sehr schätze. Er weiß auch, dass man immer nur so gut wie sein Team ist. Mit Hansi wollen die Spieler nach vorne gehen. Er steht für Erfolg".
FC Bayern: Fink beurteilt Arbeit von Salihamidzic
Fink, der zwischen 1997 und 2006 beim FC Bayern unter Vertrag stand, äußerte sich auch zur Arbeit seines damaligen Mitspielers Hasan Salihamidzic. "In der Zeit, in der er Sportdirektor war und nun Vorstand ist, ist der FC Bayern erfolgreich, und das ist das Wichtigste. Brazzo hat den richtigen Weg eingeschlagen und viele junge Spieler nach München geholt. Zudem hat er Schlüsselpositionen erkannt. Es wurden zum Beispiel für außen schnelle Spieler verpflichtet", lobte der 52-Jährige.
Zudem sei die Trennung von den Klub-Ikonen Arjen Robben und Franck Ribéry "im richtigen Augenblick" erfolgt, konstatierte Fink, "und dann wurden klasse Talente geholt".
Die aktuelle Bayern-Mannschaft habe zwar "wenig Erfahrung", aber "dennoch viel erreicht und brutale Qualität", schwärmte Fink. "Der Sieg in der Königsklasse kam nicht einfach so daher, die Zukunft in Europa gehört dem FC Bayern."