Bei der Rückkehr der Fans an die Rennstrecke ist Motorrad-Pilot Marcel Schrötter nach einem Sturz ausgeschieden. MotoGP-Ersatzmann Stefan Bradl holte auch beim Großen Preis von San Marino keinen Punkt, Volksheld Valentino Rossi schrammte am Podium vorbei.
Lange fuhr Marcel Schrötter vor den 10.000 Tifosi um die Podiumsplätze mit, dann landeten der Vilgertshofener und seine Maschine im Kiesbett. Bei der Rückkehr der Fans auf die Tribünen nach zuvor sechs Geisterrennen stürzte der 27-Jährige in der Moto2 auf Platz fünf liegend, sechs Runden vor Schluss war beim Großen Preis von San Marino alles vorbei.
"Das ist extrem ärgerlich, das darf mir nicht passieren", sagte Schrötter, zwischenzeitlich Dritter, nach der Rückkehr in die Box bei "ServusTV". Das Rennen sei insgesamt schwierig gewesen: "Ich hatte von Anfang an extrem viele kleine Rutscher", klagte Schrötter, ihm habe oft "Speed für die Gerade" gefehlt.
Auf dem World Circuit Marco Simoncelli in Misano, wo unter strengen Coronaregeln zum ersten Mal in dieser Saison Zuschauer zugelassen waren, siegte WM-Spitzenreiter Luca Marini aus Italien. Der Halbbruder von MotoGP-Superstar Valentino Rossi gewann vor seinem Landsmann und Sky-Teamkollegen Marco Bezzecchi.
Marini führt nach sieben von 15 Läufen im Klassement mit jetzt 112 Punkten vor Enea Bastianini (95), der Dritter wurde. Schrötter (37) belegt in der Gesamtwertung Platz 13.
Rossi verpasst Podest nur knapp
Marini beobachtete genau, was anschließend Rossi machte, und litt mit. Der Volksheld zeigte auf dem Kurs, nur zehn Kilometer entfernt von seinem Haus in Tavullia gelegen, eine starke Vorstellung und schrammte haarscharf am 200. MotoGP-Podium vorbei. Der neunmalige Weltmeister wurde Vierter, erst in der letzten Runde verlor Rossi (41) mit der Yamaha Rang drei.
Sein Markenkollege Franco Morbidelli gewann beim italienischen Doppelsieg vor Francesco Bagnaia (Ducati) und Joan Mir (Suzuki). Für Rossi wäre es der erste Sprung unter die besten Drei seit dem US-Rennen im April 2019 in Austin/Texas gewesen.
Fabio Quartararo (Yamaha) ging nach gleich zwei Stürzen leer aus und verlor seine Klassementführung mit weiterhin 70 Punkten an Andrea Dovizioso (76). Der Italiener wurde bei seinem Heimrennen Siebter.
Bradl erneut ohne Punkte
Derweil blieb Stefan Bradl auch in seinem vierten Saisoneinsatz für das Honda-Werksteam ohne Punkte. Der Zahlinger belegte beim ersten von zwei Rennen in Misano den 18. Platz. Bradl, erneut als Ersatzmann für Weltmeister Marc Marquez (Spanien) dabei, hatte schon vor dem Start ein schlechtes Gefühl gehabt: "Die Honda ist so schwierig zu fahren, dass wir alle am Straucheln sind", sagte der 30-Jährige, den zudem Schmerzen im rechten Unterarm plagten.
"Es ist alles möglich, ich muss aggressiv sein und clever", sagte Schrötter vor dem Start. Von Position fünf schob sich der Oberbayer schon in Runde zwei auf Rang drei nach vorn, konnte diesen aber nicht halten. Vor der heißen Schlussphase rutschte Schrötter in Kurve 13 ins Kiesbett, richtete den Blick aber schnell wieder nach vorn. "Wir werden am nächsten Wochenende wieder angreifen."
Am kommenden Sonntag findet in Misano der Grand Prix der Emiglia Romana statt. Als Moto3-Spitzenreiter startet der Spanier Albert Arenas (KTM), der beim ersten Lauf auf de Kurs ausschied. Es gewann der Brite John McPhee (Honda).
