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Hertha mit suboptimaler Vorbereitung, VfB gegen Angstgegner

DFB-Pokal-Spiele mit Blamagen-Potenzial

Blamiert sich Hertha BSC am Freitagabend im DFB-Pokal?
Blamiert sich Hertha BSC am Freitagabend im DFB-Pokal?
Foto: © nordphoto / Engler via www.imago-images.de
11. September 2020, 16:40
sport.de
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"Der Pokal hat seine eigenen Gesetze", so lautet die gerne bemühte Floskel, wenn die kleinen Vereine in der ersten Runde des DFB-Pokals ihre Chance gegen den BVB, Hertha BSC und Co. wittern.

Den Bundesligisten hingegen droht im ersten Pflichtspiel der Saison gleich eine mittelschwere Blamage. Welche Favoriten erwischt es in diesem Jahr? sport.de nimmt vier Partien unter die Lupe.

Eintracht Braunschweig vs. Hertha BSC (Freitag, 20:45 Uhr)

Als "alles andere als optimal" bezeichnete Hertha-Trainer Bruno Labbadia die Vorbereitung auf die Pokal-Partie gegen Eintracht Braunschweig. Das liegt unter anderem am Quarantäne-Chaos rund um Angreifer Krzysztof Piatek, der nach seiner Länderspielreise nach Bosnien nicht zur Verfügung steht.

Dazu kommt die improvisierte Defensive ohne den verletzten Dedryck Boayata und den gesperrten Jordan Torunarigha. Dass in Berlin im Moment noch nicht ein Rädchen ins andere greift, zeigen die Testspielergebnisse: 0:1 gegen Ajax Amsterdam, 0:4 gegen PSV Eindhoven und 0:2 gegen den HSV.

Dazu wartet mit Braunschweig ein hungriger Zweitligaaufsteiger, der zwar noch ohne den bundesligaerfahrenen Neuzugang Felix Kroos antritt. Dennoch warnte Labbadia vorsorglich: "Es gibt leichtere Lose."

Blamagen-Potenzial: 40 Prozent

Hansa Rostock vs. VfB Stuttgart (Sonntag, 15:30 Uhr)

Der VfB Stuttgart reist zum dritten Mal in Serie (!) in der ersten Runde nach Rostock. Gute Erinnerungen an die Kogge haben die Schwaben keinesfalls: Vier der bisherigen fünf Pokal-Duelle gingen verloren, einzig 2019 gewann der VfB knapp mit 1:0.

Fehlt dem VfB mehrere Wochen: Nicolás González (l.)
Fehlt dem VfB mehrere Wochen: Nicolás González (l.)

Mit Blick auf die abgelaufene Zweitliga-Spielzeit fällt eines der größten Stuttgarter Mankos auch im Pokal ins Gewicht: die Ideenlosigkeit in eigenem Ballbesitz. Dem mit Kreativspielern wie Daniel Didavi, Gonzalo Castro und Orel Mangala besetzten Mittelfeld fehlten gerade gegen tief gestaffelte Abwehrreihen die richtigen Mittel.

Offensiv muss der VfB zusätzlich auf Nicolás González verzichten. Der Argentinier präsentierte sich in der Vorbereitung - aller Wechselgerüchte zum Trotz - als echter Torgarant, muss nun aber wegen einer Muskelverletzung mehrere Wochen pausieren.

Auf der anderen Seite ist die VfB-Defensive oft anfällig bei schnellen Kontern - ein taktisches Mittel, auf das auch Rostock setzen könnte. Zudem sind 7.500 Hansa-Zuschauer zugelassen, ein kleines, aber trotzdem zusätzliches Plus für Stuttgarts Pokal-Angstgegner.

Blamagen-Potenzial: 50 Prozent

Dynamo Dresden vs. HSV (Montag, 18:30 Uhr)

Zugegeben, so klar wie in den anderen Duellen ist die Favoriten-Rolle des HSV nicht. Gegen Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden erwartet das einmal mehr angespannte Umfeld des einstigen Bundesliga-Dinos dennoch einen Sieg.

Denn nach dem erneuten Kader-Umbruch stimmt die aktuelle Form unter Neu-Coach Daniel Thioune. Gegen Feyenoord Rotterdam, das zuvor den BVB 3:1 besiegt hatte, gewann der HSV 1:0, gegen Hertha BSC 2:0.

Gleiches gilt aber auch für Dresden, das beim 5:1 gegen den dänischen Zweitligisten Koge und beim 1:0 gegen Erzgebirge Aue Selbstvertrauen tankte. "Wir sind abgezockt gewesen, haben die Nerven behalten", bilanzierte Keeper Kevin Broll anschließend - Eigenschaften, die gerade im Pokal von Bedeutung sind.

Die nach dem Abstieg aus der 2. Liga nahezu komplett neu aufgestellte Dynamo-Elf könnte dem HSV, der auf den verletzten Bakery Jatta verzichten muss, vor immerhin 4.000 Zuschauern direkt ein Bein stellen.

Blamagen-Potenzial: 35 Prozent

MSV Duisburg vs. BVB (Montag, 20:45 Uhr)

Mitte August, zu Beginn der Sommervorbereitung, besiegte der BVB den MSV Duisburg im Testspiel mit 5:1. Groß geändert haben sich die Vorzeichen seitdem nicht.

Auch wenn gerade die schwarz-gelbe Offensive lahmte und Trainer Lucien Favre nach wie vor mit Dreier- und Viererkette experimentierte, spricht auf dem Papier nahezu alles für einen Dortmunder Favoriten-Sieg.

Dass Kapitän Marco Reus am Montag nach 216-tägiger Verletzungspause sein überzeugendes Comeback feierte, hellt die Stimmung in Dortmund zusätzlich auf.

Blamagen-Potenzial: 5 Prozent

Tom Kühner

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