Der Poker um die TV-Rechte der Bundesliga von 2021 bis 2025 ist in vollem Gange. Auch Borussia Dortmund hofft künftig auf höhere Einnahmen. BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer vertritt bei der Verteilung der Gelder derweil eine klare Meinung.
"Ich finde es wichtig und gerecht, das Verursacher-Prinzip mehr wertzuschätzen und würde mir wünschen, dass manche Klubs zuallererst ihre eigenen Potenziale optimieren, statt die Hände aufzuhalten", führte Cramer im Interview mit "Sport Bild" aus.
Generell herrscht bei dem Thema innerhalb der Liga Uneinigkeit. So gibt es unter anderem die Forderung, dass große Vereine wie Borussia Dortmund oder Bayern München zugunsten kleinerer Klubs auf Einnahmen verzichten sollen, um für mehr Gleichgewicht zu sorgen.
Bislang werden 70 Prozent der nationalen Einnahmen anhand einer Fünfjahreswertung verteilt, sodass das Leistungsprinzip zum Tragen kommt. Darüber hinaus werden sportliche Nachhaltigkeit (fünf Prozent), Nachwuchsförderung (zwei Prozent) und das Abschneiden in einer Wettbewerbsrangliste bewertet (23 Prozent).
BVB betreibt "enormen Aufwand"
BVB-Geschäftsführer Cramer dazu: "Wir sollten uns nicht um die Verteilung streiten, sondern die Verdienste bestimmter Vereine anerkennen. Würde ich mich – um ein Beispiel zu nennen – in der Situation von Dr. Jan Lehmann (Kaufmännischer Vorstand von Mainz 05, d. Red.) befinden, und mein Stadion wäre aktuell selten prall gefüllt, dann läge mein Hauptaugenmerk genau darauf. Und eben nicht darauf, Geld aus einem Topf zu fordern, in den ich selbst nur wenig investiert habe."
Schließlich, so Cramer weiter, betreibe der Revierklub zur Steigerung der Reichweite "einen enormen Aufwand". Wenn der BVB in die USA oder nach Asien reise profitiere am Ende auch "die komplette Bundesliga, ebenso von sämtlichen Marketing- und Media-Aktivitäten". Der BVB und der FC Bayern fungieren laut Cramer "als Lokomotive".
Cramer über Haaland: Passt "wie Arsch auf Eimer"
Ein Neuzugang, der die Wahrnehmung des Klubs im internationalen Geschäft wohl noch einmal gesteigert hat, ist Erling Haaland. Seine Tore seien aber wichtiger als die Strahlkraft, zu der er dem BVB verhilft. "Mit denen hilft er uns am meisten."
Der junge Norweger habe sich "dem Verein in sehr kurzer Zeit schon mit Haut und Haaren verschrieben. Das spüren die Menschen". Haaland verkörpere "den BVB mit Emotionalität und Leidenschaft - genau so, wie es unsere Fans tun", so Cramer weiter: "Erling kann Herzen öffnen und Menschen begeistern." Letztlich passe er zum Klub "wie Arsch auf Eimer".
Erling Haaland kam im Winter für 20 Millionen Euro von RB Salzburg zu Borussia Dortmund. Seither versetzte er die Fans mit seiner beeindruckenden Quote von zwölf Toren ins Staunen.
gkl