In der Debatte um die umstrittenen Fan-Proteste gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp fordert Lothar Matthäus lebenslange Stadionverbote.
"Egal, wer und was im Stadion aufs Übelste beleidigt wird, muss so hart wie möglich bestraft werden. Die Zeit der Gelben Karten ist vorbei. Jetzt helfen nur noch Platzverweise", schrieb Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne. "Ich finde, ab sofort sollen alle, die durch Rassismus, Sexismus, Homophobie oder Beleidigungen ausfindig gemacht werden können, ein Leben lang mit Stadionverbot versehen werden."
Im Hinblick auf die Aktionen der Ultras von FC Bayern München, BVB, Gladbach und Co. erklärte der Rekord-Nationalspieler: "Ich möchte solche Menschen nicht mehr in einem Fußballstadion sehen. Dann sind die Anfeuerungen aus den Kurven eben etwas leiser und weniger fanatisch, dafür muss man sich keine Sorgen machen, dass irgendwas passiert."
Im Hinblick auf das brisante DFB-Pokalduell zwischen dem FC Schalke 04 und dem FC Bayern am Dienstag äußerte sich Matthäus zur Causa Alexander Nübel.
Den Wechsel des Noch-Schalkers nach München im Sommer werde er "nie verstehen", so der langjährige Bayern-Profi. "Ein Kapitäns-Amt und einen Stammplatz bei einem tollen Verein wie Schalke 04 gegen ein voraussichtlich jahrelanges Reservisten-Dasein beim FC Bayern zu tauschen, ist für mich nicht nachvollziehbar."
Matthäus prophezeit Nübel-Degradierung beim FC Schalke 04
Nach seinen Patzern im Bundesligaspiel beim 1. FC Köln könne er sich "nicht vorstellen", dass Schalkes Trainer David Wagner den 23-Jährigen noch im Tor lassen könne. "Sobald er einen Ball im Pokal gegen Bayern auch nur ungestüm auf die Tribüne hauen muss, wird das Pfeifkonzert losgehen. Das ganze Theater um seine Person hat ihn zu sehr mitgenommen", erklärte Matthäus.
Bis Saisonende werde auf Schalke nun Nübels etatmäßiger Vertreter Markus Schubert im Tor stehen, mutmaßte der 58-Jährige.
Großes Lob zollte Matthäus Bayerns Noch-Interimscoach Hansi Flick. "Ich kann mir kaum vorstellen, dass Hansi nicht in den nächsten Wochen einen langfristigen Vertrag als Cheftrainer beim FC Bayern unterschreibt", so der TV-Experte. "Seit er da ist, herrscht im Verein und vor allem in der Mannschaft Ruhe und Einigkeit. Keiner meckert, weil er nicht spielen darf oder ihm das Training nicht gefällt. Keiner äußert sich abfällig oder lässt seinen Frust öffentlich ab. Das ist allein sein Verdienst."
Unter Flick spiele der FC Bayern wieder überwiegend "einen richtig schönen, dominanten und siegreichen Fußball", schwärmte Matthäus. "Natürlich kann es sein, dass sie am Ende nicht die Meisterschaft gewinnen oder aus der Champions League ausscheiden. Aber man kann nicht bis zum Ende der Saison mit einem Vertrag warten. Es darf nicht ausschließlich an sportlichen Ergebnissen ausgemacht werden. Und wer sollte es aktuell besser machen als Flick?"






























