Borussia Dortmund hat lange Zeit um Erling Haaland geworben, zur Rückrunde meldete der Bundesligist endlich Vollzug. Der BVB zog im Vorfeld offenbar alle möglichen Register, um den jungen Norweger von einem Transfer zu überzeugen. Auch ein neuer Mitspieler soll bei der Überzeugungsarbeit involviert gewesen sein.
Private Nachrichten über WhatsApp, ein lukrativer Ausrüster-Deal oder ein Kompromiss beim Thema Ausstiegsklausel: Einem Bericht des Portals "The Athletic" zufolge hat Borussia Dortmund alles getan, um Erling Haaland von einem Wechsel zu überzeugen.
Zum einen sicherte der Revierklub seinem Neuzugang eine vertraglich festgelegte Ausstiegsklausel zu. Diese sei jedoch nicht nur höher als die vom BVB an RB Salzburg gezahlten 20 Millionen Euro, sondern auch als die in englischen Medien bislang gehandelten 50 Millionen Euro.
Zudem soll die Klausel nicht schon im ersten Vertragsjahr, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt seines Viereinhalbjahresvertrags greifen, heißt es. So will sich die Borussia gegen einen schnellen Weiterverkauf des Mittelstürmers, der von zahlreichen europäischen Topklubs umworben wurde und wird, absichern.
Zum anderen greift der BVB dem Bericht zufolge beim Gehalt tief in die Tasche. So sei Haalands Jahressalär letztlich nicht weit von jenen zehn Millionen Euro entfernt, die Mitbewerber Manchester United geboten haben soll.
Für die Vermittlungsdienste von Berater Mino Raiola und Vater Alf-Inge Haaland zahlte Dortmund wiederum weniger als die von "Gazzetta dello Sport" kolportierten 15 bzw. 10 Millionen Euro.
BVB-Star mit Überzeugungsarbeit via WhatsApp?
Ohnehin sei der gute Draht zu Spieleragent Raiola ein entscheidender Faktor im Transfer-Poker gewesen. Bereits bei vorherigen Geschäften, etwa bei Mittelfeldspieler Henrikh Mkhitaryan, mischte Raiola mit.
Überzeugungsarbeit leistete auch BVB-Trikotausrüster Puma. So habe Bjorn Gulden, norwegischer CEO bei Puma und ehemaliger Fußball-Profi, für einen Haaland-Wechsel zu den Schwarz-Gelben gekämpft. Dem 19-Jährigen soll ein lukrativer Sponsoring-Vertrag unterbreitet worden sein, der ihm zusätzliche Millionen in die Taschen spülen könnte.
Nicht zuletzt war auch ein Spieler von Borussia Dortmund involviert. So habe der dänische Nationalspieler Thomas Delaney via WhatsApp versucht, Haaland nach Deutschland zu lotsen, heißt es.
Selbst Matthias Sammer am Transfer beteiligt
Den Ausschlag sollen letztlich aber die Verantwortlichen der Borussia gespielt haben. Erling Haaland sei in mehreren Treffen mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc überzeugt worden. Dass der Youngster künftig vor mehr als 80.000 Zuschauern im Signal Iduna Park spielt, habe sich ebenfalls positiv ausgewirkt.
Dass sich der BVB mit der Verpflichtung sicher ist, belegt unterdessen eine andere Zahl. Insgesamt 28 Mal hatten Dortmunder Scouts den Neuzugang seit August 2016 beobachtet.
Neben Chefscout Markus Pilawa war auch Berater Matthias Sammer daran beteiligt.