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Wie Reus beim BVB: Unions Andersson begeistert die Liga

Sebastian Andersson überzeugte auch gegen Köln
Sebastian Andersson überzeugte auch gegen Köln
Foto: © Maja Hitij, getty
09. Dezember 2019, 14:01

Torjäger Sebastian Andersson ist maßgeblich am guten Lauf von Union Berlin beteiligt. Auch gegen den 1. FC Köln avancierte der Angreifer zum Matchwinner.

Den Vergleich mit den Großen der Fußball-Bundesliga muss Sebastian Andersson längst nicht mehr scheuen. Seine vier Kopfballtore bedeuten gemeinsam mit Robert Lewandowski Ligabestwert, mit insgesamt acht Saisontreffern liegt der Angreifer von Union Berlin auf Rang vier der Torjägerliste gleichauf mit Marco Reus.

Sebastian Andersson, der als Nobody vor zweieinhalb Jahren in der 2. Bundesliga in Deutschland aufschlug, ist beim Aufsteiger unverzichtbar - und hat sich bundesweit einen Namen gemacht. "Ich fühle mich als Bundesligaspieler und bin sehr motiviert", sagte Andersson am Montagmittag.

Das stellte er auch am Sonntag erneut unter Beweis. Die Folgen seiner jüngsten Glanzleistung spürte er dabei noch immer. "Ich bin noch müde", sagte Andersson nach einer unruhigen Nacht.

Vermutlich schossen ihm die Bilder seines Doppelpacks beim 2:0 (1:0) gegen den 1. FC Köln immer wieder durch den Kopf und raubten ihm den Schlaf. Erst wuchtig per Kopf (33.), dann mit präziser Maßarbeit (50.) hatte er Unions vierten Heimsieg in Folge besiegelt.

Großes Lob von Union-Coach Fischer

"Er war sehr effizient unermüdlich unterwegs. Er hat einen tollen Job gemacht", sagte Trainer Urs Fischer, der mit seinem Lob nicht allein blieb. "Er ist bei uns derzeit ein Riesenfaktor, unabhängig von den Toren", sagte Kapitän Christopher Trimmel.

Andersson ist überaus wichtig für das Spiel der Berliner, die zumeist mit langen Bällen in die Spitze agieren. 1,90 m groß, 86 kg schwer - Andersson ist der Zielspieler im Angriff, der mit seiner Robustheit und Zweikampfstärke Bälle in den eigenen Reihen hält. "Das ist sehr, sehr wichtig für uns", sagte Trimmel.

Andersson ist auf dem Platz ein Arbeiter - und ein Spätstarter. Für eine tragende Rolle bei einem Bundesligisten schien es lange nicht zu reichen.

Andersson ist "oft unter dem Radar geflogen"

"Er ist so ein bisschen ein Phänomen. In jungen Jahren war er unauffällig, hat aber meist seine Tore gemacht - und ist doch oft unter dem Radar geflogen", sagte Union-Manager Oliver Ruhnert zuletzt dem "kicker".

Erst mit 26 Jahren wechselte er aus seiner schwedischen Heimat zum damaligen Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. Zwölf Tore retteten den Traditionsklub nicht vor dem Abstieg in die 3. Liga, waren aber genug, um das Interesse von Union zu wecken.

Für beide Seiten sollte sich die Zusammenarbeit auszahlen. Andersson kam ablösefrei, trug mit erneut zwölf Treffern zum Aufstieg der Köpenicker bei. Nun erlebt er die bislang erfolgreichste Phase seiner Karriere.

"Acht Tore sind gut. Ich freue mich darüber", sagte Andersson. Auch der Klub schätzt sich im Kampf um den Klassenerhalt glücklich über die Qualitäten des Schweden. Wie lange Andersson allerdings noch für die Berliner auf Torejagd geht, ist offen. Am Saisonende läuft sein Vertrag aus und Andersson, so heißt es, träumt von der Premier League.

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