Suche Heute Live
Schwimmen
Artikel teilen

Schwimmen

Premieren-Gold gibt Kusch Schwung für Olympia

Marius Kusch hat erstmals EM-Gold gewonnen
Marius Kusch hat erstmals EM-Gold gewonnen
Foto: © Ian MacNicol, getty
06. Dezember 2019, 14:07

Mit seinem ersten internationalen Titel bei der Kurzbahn-EM in Glasgow hat sich Marius Kusch einen Kindheitstraum erfüllt. Nun will der Schwimmer auch bei Olympia vorne angreifen.

Glasgow/Berlin (SID) Seit vielen Jahren lebt und trainiert Marius Kusch in den USA, und so wundert es nicht, dass er mit einer typisch amerikanischen Lebenseinstellung den Schwimmsport betreibt. "Alles ist möglich" - mit diesem Motto will der 26-Jährige nach seinem ersten internationalen Titel bei der Kurzbahn-EM in Glasgow auch bei Olympia 2020 nach einer Medaille greifen.

"Ich sehe mich als Träumer, aber im positiven Sinn. Wer sich nicht die höchsten Ziele setzt, kann auch nichts erreichen. Diese Einstellung hat mir immer geholfen", sagte Kusch dem "SID" einen Tag nach seinem EM-Triumph über 100 m Schmetterling in deutscher Rekordzeit (49,06 Sekunden): "Der Titel gibt mir noch mehr Schwung und Selbstvertrauen."

Klar: Es war "nur" ein Triumph auf der 25-m-Bahn, und seine großen internationalen Konkurrenten wie US-Superstar Caeleb Dressel, Südafrikas Weltrekordler Chad le Clos oder Ungarns Shootingstar Kristof Milak waren nicht am Start. Die großen Namen schüchtern Kusch aber nicht ein: "Sie sind auch nur Menschen und schlagbar."

Doch für den WM-Achten geht es zunächst um die Olympia-Qualifikation, die er schon im Januar in Angriff nehmen will. Nach dem Studiumabschluss im Finanz- und Verwaltungswesen in diesem Jahr kann sich Kusch voll und ganz auf den Schwimmsport konzentrieren - und auch seinem Hobby verstärkt nachgehen. Als Wahl-Kalifornier kann er nicht widerstehen, wenn die Wellen in San Diego zum Surfen einladen.

Kusch erfüllt sich "Kindheitstraum"

Doch mit den kleineren Wellen im Becken kommt Kusch noch besser zurecht. Seit Jahren ist er einer der deutschen Top-Schwimmer, aber immer auch im Schatten von Florian Wellbrock, Marco Koch oder Philip Heintz - bis jetzt. Mit dem Premieren-Gold sei für ihn "ein Kindheitstraum in Erfüllung" gegangen, verriet Kusch: "Früher habe ich immer Steffen Deibler zugeschaut - und jetzt habe ich es selbst geschafft."

Der 2016 nach Olympia in Rio zurückgetretene Deibler war einer der ersten Gratulanten, auch wenn er seinen deutschen Rekord an Kusch verlor. "Er hat mir geschrieben, dass er sich das Rennen angeschaut und sich sehr für mich gefreut hat", verriet Kusch, der die vielen anderen Nachrichten auf seinem Handy gar nicht alle beantworten konnte.

Auch eine Sieger-Party verkniff sich Kusch, schließlich springt er im Tollcross International Swimming Centre nochmal ins Becken. In dieser Hinsicht ist der gebürtige Dattelner dann doch eher deutsch.

Newsticker

Alle News anzeigen