Drittes Spiel, dritter Sieg: Mit Trainer Hansi Flick kommt der FC Bayern ins Rollen. Bei Fortuna Düsseldorf gewann der Rekordmeister 4:0.
Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge posierte nach dem Schlusspfiff noch geduldig mit einigen Fans, unten auf dem Rasen klatschten die Spieler von Bayern München mit Interimscoach Hansi Flick ab und ließen sich feiern. Nach dem lockeren 4:0 (3:0) bei Fortuna Düsseldorf herrschte gelöste Stimmung bei Bayern München - und Flick sammelte mit dem dritten Sieg im dritten Spiel unter seiner Regie weitere Argumente, um beim Rekordmeister mehr zu sein als nur eine Übergangslösung.
"Ich genieße das Hier und Jetzt. So wird es bis Weihnachten sein. Der Verein hat nun Zeit, und ich versuche einfach, meine Arbeit gut zu machen", sagte Flick bei "Sky". Natürlich könne er sich vieles vorstellen, meinte er: "Doch wir wissen alle, dass Fußball ein Tagesgeschäft ist. Ich kann nur sagen, dass es mir Spaß macht, mit der Mannschaft zu arbeiten - und sie setzt es hervorragend um."
Der FC Bayern fühlt sich wieder wohl
Dieses Lob gab Thomas Müller umgehend zurück. "Wir fühlen uns wohl, das sieht man auch auf dem Platz. Und ich denke, die Art und Weise und die Ergebnisse sprechen für sich", sagte der Weltmeister von 2014.
Aktuell ist geplant, dass Flick, der Nachfolger des glücklosen Niko Kovac, das Team bis zum Jahresende betreut. Er ist somit ein Platzhalter für eine "große Lösung", also für einen namhaften Trainer. Ein solcher wäre Mauricio Pochettino, der am Dienstag bei Tottenham Hotspur entlassen worden war. Die Verantwortlichen des FC Bayern aber bemühen sich, Flick in Ruhe arbeiten zu lassen. "Es ist nicht die Zeit, sich darüber zu unterhalten", sagte Münchens Sportdirektor Hasan Salihamidzic bei "Sky". Er werde sich nicht äußern, betonte er: "Es ist ganz klar, dass Hansi Flick unser Trainer ist."
Das Spiel in Düsseldorf ließ allerdings wenig Rückschlüsse zu. Zu groß war die Überlegenheit des Rekordmeisters, der zur Pause nach Toren von Benjamin Pavard (11.), Corentin Tolisso (27.) und Serge Gnabry (34.) bereits 3:0 führte. Danach konnte es sich München leisten, Tempo herauszunehmen. Dennoch erhöhte Coutinho (70.) - dass Robert Lewandowski erstmals ohne Treffer blieb, war zu verschmerzen.
Die Bayern dominierten das Spiel, die Fortuna verteidigte in ihren Toten-Hosen-Sondertrikots bissig und mit großem läuferischen Aufwand. Nach Balleroberung spielten die Gastgeber den Ball umgehend steil auf ihre einzige Spitze Rouwen Hennings, den Dreifach-Torschützen beim jüngsten 3:3 bei Schalke 04. Dabei wurde es aber selten so gefährlich wie in der 28. Minute.
Lewandowskis irre Serie für den FC Bayern reißt
Joshua Kimmichs Kullerschuss, von Pavard noch minimal zum 0:1 verlängert, brachte die Bayern in eine komfortablere Position. Lewandowski hätte beinahe früh seine Sammlung komplettiert und auch gegen den 18. Bundesligisten getroffen (19.), dafür durfte Tolisso nach einem krassen Fehlpass des Fortuna-Torhüters Zack Steffen einschieben.
Die Bayern erspielten ihre Großchancen und Tore mühelos und ohne größere Gegenwehr. Allerdings kam die Fortuna etwas mutiger aus der Kabin. Allerdings hatte der Rekordmeister da längst entspannt zwei Gänge zurückgeschaltet, Flick nahm Gnabry zur Schonung runter - es warten noch größere Aufgaben. Lewandowski bemühte sich weiterhin um sein Tor (65.), dafür traf Coutinho.



























