Bayer Leverkusen hat seine Negativserie durch einen 2:0-Erfolg beim VfL Wolfsburg beendet. Für die furios in die Saison gestarteten Wölfe war es die vierte Pflichtspielniederlage in Folge.
Trainer Peter Bosz plauderte nach dem Abpfiff entspannt mit Schiedsrichter Manuel Gräfe, seine Spieler ließen sich nach dem Ende der Negativserie von ihren mitgereisten Fans feiern. Nach vier Ligaspielen ohne Dreier spürte man bei Bayer Leverkusen nach dem glanzlosen 2:0 (1:0)-Arbeitssieg beim VfL Wolfsburg die Erleichterung. Die Tuchfühlung zu den vorderen Plätzen in der Fußball-Bundesliga ist wieder hergestellt.
"Wir waren nicht die bessere, aber die effektivere Mannschaft. Wir haben wieder den Anschluss nach oben gefunden", sagte Sport-Geschäftsführer Rudi Völler nach den Toren von Karim Bellarabi (25.) und des kurz zuvor eingewechselten Paulinho (90.+6). Der Rückstand auf Platz zwei beträgt nur noch drei Punkte.
Die so furios in die Saison gestarteten Wolfsburger leckten hingegen nach der vierten Pflichtspielniederlage in Folge ihre Wunden. Trainer Oliver Glasner schüttelte immer wieder den Kopf, die enttäuschten Spieler schlichen in die Kabine.
Dabei fand Sportchef Jörg Schmadtke, dass der VfL unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw "ein gutes Spiel gemacht" habe. Mit dieser Meinung stand Schmadtke allerdings ziemlich alleine da. Der Ex-Torhüter musste nach dem siebten Pflichtspiel in Serie ohne Sieg immerhin einräumen, dass man in "einer schwierigen Phase" sei.
Löw hatte am Mittag zusammen mit Teresa Enke das Grab des vor zehn Jahren freiwillig aus dem Leben geschiedenen Ex-Nationaltorhüters Robert Enke besucht und seinen Trip nach Niedersachsen mit einem Besuch in der Volkswagen-Arena fortgesetzt.
Für die Gastgeber war es das siebte Pflichtspiel ohne Sieg in Serie. Drei Tage nach der 1:3-Niederlage in der Europa League gegen KAA Gent blieben die Norddeutschen erneut deutlich unter ihrem Leistungsvermögen, die 24.112 Zuschauer waren unüberhörbar enttäuscht. Aber auch Bayer war von zwei schwachen Mannschaften lediglich das etwas bessere Team.
Leverkusen hält Drangphase der Wölfe stand
In einer zerfahrenen ersten Halbzeit präsentierten sich die Gäste ballgewandter, aber auch zweikampfstärker. Schon vor seinem ersten Torerfolg hätte Bellarabi treffen können, zog den Ball aber knapp am linken Torpfosten vorbei (6.). Wolfsburgs Torjäger Wout Weghorst verpasste in der 23. Minute die mögliche Führung für die Gastgeber.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst das Bild. Die Norddeutschen drängten auf den Ausgleich, die Schützlinge von Trainer Peter Bosz wirkten in dieser Phase verunsichert. Zwei Personalwechsel trugen dazu bei: Bellarabi blieb nach der Halbzeitpause in der Kabine, bereits in der 42. Minute musste Kai Havertz mit Oberschenkelproblemen das Spielfeld vorzeitig verlassen.
Doch die Wolfsburger belohnten sich für ihren Mut zu mehr Offensive nicht. Vielversprechende Aktionen wurden immer wieder durch miserable Flanken und Vorlagen geradezu torpediert. Bei einem Konter verpasste Nadiem Amiri (56.) die Vorentscheidung für Leverkusen. In der Schlussphase blieb auf beiden Seiten wieder vieles Stückwerk, klare Aktionen wurden immer seltener. Weghorst verpasste zudem den Ausgleich knapp (81.).


























