Der frühere Mittelfeldstratege von Borussia Mönchengladbach, Granit Xhaka, droht beim FC Arsenal das Kapitänsamt zu verlieren. Möglicherweise endet auch das komplette Kapitel in der englischen Hauptstadt für den Schweizer.
Beim Spiel gegen Crystal Palace (2:2) wurde der 27-Jährige bei seiner Auswechslung ausgepfiffen und beleidigte daraufhin das Publikum im Emirates-Stadium.
In der 61. Minute brandete erst ironischer Jubel unter den Arsenal-Fans auf, als Xhakas Nummer 34 auf der Anzeigetafel des vierten Offiziellen angezeigt wurde. Als dieser dann nur langsam vom Platz schlich, wurde der Schweizer kräftig ausgebuht. Beim Verlassen des Feldes forderte der 78-malige Nationalspieler die Fans ironisch dazu auf, noch mehr zu buhen. Anschließend verließ er das Feld und ging direkt in die Katakomben. Auf dem Weg nach draußen brüllte er noch die Worte "f*** off" in Richtung Tribüne.
Es ist der vorläufige Tiefpunkt in einer ohnehin schwierigen Beziehung. Seit Xhaka 2016 nach London wechselte, wurden die Fans nie so recht warm mit dem früheren Gladbacher. In den sozialen Netzwerken und auch im Stadion wurde Xhaka in den letzten Monaten mehrfach als Hauptschuldiger der Arsenal-Misere ausgemacht.
Emery auf Konfrontationskurs: "Er lag falsch"
Der Eklat um seine Auswechslung könnte das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht haben. Das Kapitänsamt wird der Schweizer mit großer Wahrscheinlichkeit verlieren. Daher meldeten sich nach Xhakas Abgang auch mehrere Gunners-Legenden zu Wort und gingen mit dem Schweizer hart ins Gericht.
Der langjährige Arsenal-Spieler Ian Wright kritisierte das Verhalten Xhakas scharf. "Er sollte sich entschuldigen - er ist der Kapitän. Er sollte sich schon entschuldigt haben. Das ist der Typ, den sie als Kapitän gewählt haben. Das Verhalten ist eines Kapitäns nicht würdig."
Teammanager Unai Emery kritisierte seinen Schützling ebenfalls. "Er lag falsch. Wir werden das mit ihm besprechen und intern klären", so der Spanier. "Wir sind hier wegen der Fans. Wir arbeiten für sie und müssen Respekt vor Ihnen haben, egal ob sie uns applaudieren oder kritisieren."
Bellerín verteidigt Xhaka mit Twitter-Beitrag
Als herrsche noch nicht genug Aufregung um den Klub aus dem Norden Londons, sorgte auch noch ein Instagram-Post von Alexandre Lacazette für Aufregung. Dieser likte einen Beitrag von einem Arsenal-Fan, in welchem über die üble Wortwahl Xhakas geschimpft und gleichzeitig der Rausschmiss von Teammanager Emery gefordert wurde.
Unterstützung erhielt Xhaka hingegen von seinem Teamkollegen Héctor Bellerín. Der Spanier meldete sich via Twitter zu Wort und erklärte: "Wir sind alle Menschen, haben alle Emotionen und manchmal ist es nicht leicht, damit richtig umzugehen. Es ist an der Zeit, dass wir uns gegenseitig unterstützen statt uns voneinander zu entfernen. Wir werden nur gewinnen, wenn wir zusammenhalten."
Obwohl Bellerín den Adressaten seines Posts nicht namentlich erwähnte, dürfte klar sein, dass er damit Kapitän Xhaka gemeint haben dürfte.