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Neuzugang stellt klar: Einsatzzeit das "A und O"

Bankplatz "eine Qual": Droht dem BVB ein Brand(t)herd?

Julian Brandt findet beim BVB bislang noch nicht zu seiner Form
Julian Brandt findet beim BVB bislang noch nicht zu seiner Form
Foto: © unknown
08. Oktober 2019, 12:21
sport.de
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Als Borussia Dortmund im Sommer den Poker um Julian Brandt von Bayer Leverkusen für sich entschied und den 23-jährigen DFB-Star für die überschaubare festgeschriebene Ablöse von 25 Millionen Euro in den Ruhrpott lockte, feierten die Medien den BVB für das "Super-Schnäppchen", den "Königstransfer" des Umbruchs und kürten Brandt zum nächsten "Jogi-Star" - drei Monate später ist von der grenzenlosen Euphorie nur noch wenig zu spüren.

Zwar stand Brandt in neun von zehn Pflichtspielen der Borussen auf dem Rasen, sammelte dabei aber lediglich 417 Einsatzminuten. Nur einmal erlebte der gebürtige Bremer An- und Schlusspfiff auf dem Feld. 

"Es ist immer eine Qual, auf der Bank zu sitzen", gab Brandt unlängst Einblick in seine Gefühlswelt und legte nach der 2:2-Enttäuschung beim SC Freiburg am vergangene Bundesliga-Spieltag nach: "Es ist schwierig. Wenn du viel auf der Bank gesessen hast, immer wieder Kurzeinsätze hast, dann spielst du 90 Minuten, dann sitzt du vielleicht wieder auf der Bank."

Bankplatz für BVB-Neuzugang Brandt "schon okay", aber ...

Höhepunkt der Achterbahnfahrt: Nachdem Brandt bei seinem bislang einzigen Einsatz über 90 Minuten in der Champions League gegen Slavia Prag (2:0) mit zwei Vorlagen überzeugte, setzte es nur drei Tage später einen herben Dämpfer: Gegen Freiburg musste der Offensivmann seinen Platz in der Startformation wieder räumen.

Zwar spülte die Verletzung von Lukasz Pisczek Brandt nach nur 17 Minuten in die Formation, dass Favre aber ausgerechnet den Neuzugang nach einer schwachen Vorstellung 70 Minuten später aus taktischen Gründen vorzeitig unter die Dusche schickte, dürfte der Moral des Confed-Cup-Siegers von 2017 jedoch einen kräftigen Fausthieb versetzt haben.

Seine Reservistenrolle sei "schon okay", schließlich stehe er nicht über dem Team und der Trainer werde "seine Gründe haben", spulte Brandt anschließend zwar professionell herunter, monierte gleichzeitig jedoch teils ausbleibende Erklärungen Favres. 

Dass Brandts Aussagen der Generation Medienschulung entstammen, wird auch deutlich, wenn der Rechtsfuß über seine Rolle beim BVB spricht. War Brandt bei Bayer in der Rückrunde der vergangenen Saison hinter den Spitzen gesetzt, schickt ihn Favre in Dortmund meist auf der linken Außenbahn ins Rennen. Im Zentrum fühle er sich zwar sehr wohl, aber er leide auch nicht darunter, dass er wieder links spiele, gab Brandt auf "kicker"-Nachfrage zum Besten, schränkte gegenüber den "Ruhr Nachrichten" jedoch ein: "Wenn man mich fragen würde und ich dürfte mich frei entscheiden, dann würde ich sagen, dass es für mich im Zentrum besser ist."

Brandt über Ziel beim BVB: "Das ist das A und O"

Dass besagtes Zentrum in Dortmund allerdings unbestritten das Hoheitsgebiet von BVB-Platzhirsch Marco Reus ist, kommt freilich nicht überraschend. Brandt selbst hob nach seinem Wechsel zu den Schwarzgelben hervor, dass gerade die große Konkurrenz und die damit verbundene neue Drucksituation Treibstoff seines Entschlusses gewesen seien. 

"Es geht eigentlich in jedes Spiel mit dem Wissen: Du musst gewinnen", erklärte Brandt im "kicker". Im Vergleich zu Leverkusen sei die Stimmung nach Niederlagen "extremer", der "Maßstab nochmal ein anderer". Das Rampenlicht in Dortmund sei zudem etwas, das seiner Entwicklung guttue.

Dass die vermeintliche Demut, mit der Brandt dem Abenteuer BVB ins Auge blickte, allerdings durchaus die Gefahr birgt, zu einem wahren Brand(t)herd für das Teamgefüge zu avancieren, deutet ein weiteres Zitat an, das sich der DFB-Star im Sommer entlocken ließ: "Ich weiß, dass diese Frage nach meiner künftigen Position im Raum steht. Meine ehrliche Antwort ist: Am Ende bin ich glücklich, wenn ich auf dem Platz stehe. Das ist für mich das A und O." 

Was passiert, wenn dieses "A und O" nicht gegeben ist, könnten die kommenden Wochen zeigen.

Marc Affeldt

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