Borussia Dortmund tritt in der Bundesliga auf der Stelle. Der Vizemeister verlor erneut zwei Punkte auf den FC Bayern München.
Nach dem Abpfiff und der neuerlichen Punkteteilung hockte Trainer Lucien Favre wie paralysiert auf der Trainerbank. Die BVB-Stars gingen mit finsteren Mienen zur Südtribüne, die Enttäuschung war an den Gesichtern abzulesen.
"Wir haben es heute nicht zu Ende gebracht. Wir haben das Spiel ganz gut unter Kontrolle gehabt. Hintenraus haben wir nicht genügend zwingende Torchancen gehabt, um das Spiel für uns zu entscheiden", sagte Kapitän Marco Reus nach dem 2:2 (2:1) gegen Werder Bremen bei Sky, "wir müssen konsequenter auf das dritte Tor gehen. Das Standard-Gegentor tut natürlich weh."
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Sechs Tage nach dem Remis bei Eintracht Frankfurt gab es auch zu Hause gegen die Hanseaten wieder keinen Sieg. Erneut gaben die Schwarz-Gelben noch den Sieg aus der Hand - wieder durch ein Gegentor in der zweiten Halbzeit. "Wir haben ein bisschen Rückstand, aber wir müssen die Ruhe bewahren", ergänzte Reus. "Wir spielen nicht wie Männer", meinte Torwart Roman Bürki, "der Killerinstinkt hat gefehlt."
Die Mentalitätsdebatte, ausgelöst durch ein TV-Interview mit Reus in Frankfurt, dürfte jetzt wieder an Heftigkeit zunehmen. Schließlich büßten die Westfalen in den beiden vergangenen Spielen vier Zähler auf den neuen Tabellenführer Bayern München ein, der erstmals in dieser Saison wieder an der Spitze thront. Der BVB scheint vor dem Champions-League-Auswärtsspiel bei Sparta Prag am Mittwoch (18:55 Uhr) mental angeschlagen zu sein.
Sahin mit Comeback im BVB-Wohnzimmer zufrieden
Tore von Mario Götze (9.), der erstmals in dieser Saison in der Startelf stand, und von Kapitän Marco Reus (41.) reichten nicht zum Sieg. Marco Friedl (56.) erzielte den Ausgleich für Bremen, Milot Rashica (7.) hatte die Gäste früh in Führung gebracht.
"Ich glaube, wir haben das in der zweiten Halbzeit gut gemacht und haben verdient einen Punkt mitgenommen", sagte der Ex-Dortmunder Nuri Sahin zufrieden. Auch in Frankfurt hatte der BVB durch ein Eigentor von Thomas Delaney (88.) einen möglichen Dreier verpasst. Inzwischen ist der große Rivalen und Rekordmeister FC Bayern (3:2 in Paderborn) drei Punkte enteilt, die Dortmunder rangieren in der Tabelle nur auf Position sieben.
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Nach dem enttäuschenden 2:2 in Frankfurt erspielten sich durch Götze und Mahmoud Dahoud bereits in der zweiten Minute eine Doppelchance, beide Schüsse wurden abgeblockt. Dahoud bestritt sein 100. Bundesligaspiel.
Die Gäste nutzten ihre erste Möglichkeit zur Führung. Nach einer Unachtsamkeit im Dortmunder Mittelfeld versenkte Rashica den Ball aus neun Metern im Tor von Roman Bürki. Doch der BVB schlug nur 98 Sekunden später zurück: Götze traf nach einer Flanke von Lukas Piszczek aus kurzer Distanz per Kopf den Ausgleich.
In der Folgezeit drängte der BVB auf das zweite Tor. Die Bremer um den früheren Dortmunder Nuri Sahin, der erstmals in den Signal-Iduna-Park zurückkehrte und vor dem Spiel von den Ex-Kollegen herzlich begrüßt worden war, standen jedoch sicher. Sowohl Jaden Sancho (18.) als auch Thorgan Hazard (30./38.) nutzten ihre Chancen nicht. Erst Kapitän Reus erlöste den BVB kurz vor der Pause mit seinem Kopfballtor.
Gegen Marco Friedl (56.), der nach einer Ecke aus kurzer Distanz traf, war Bürki machtlos. Obwohl sich der BVB weiterhin einige Chancen unter anderem durch Götze erspielte, überzeugten die Gastgeber nicht.





























