Nach dem zweiten Spieltag der NFL ist die Liste der verletzten Quarterbacks bereits erschreckend lang. Mit Ben Roethlisberger und Drew Brees sind auch zwei Star-Spielmacher betroffen.
Der sonst so stark und ausgeglichen wirkende "Big Ben" Roethlisberger war den Tränen nahe, als er sein Saison-Aus verkünden musste. "Das ist schockierend und herzzerreißend für mich, diese Saison zu verpassen und das Gefühl zu haben, dass ich so viele Leute im Stich lasse", sagte der zweimalige Super-Bowl-Sieger von den Pittsburgh Steelers.
Eine Ellbogenverletzung - ohne Fremdeinwirkung zugezogen - zwingt den 1,94 m großen und 108 kg schweren Star-Quarterback in die Knie. Für das hochgehandelte Team eine Hiobsbotschaft. Doch der 37-Jährige ist nach zwei Spieltagen der 100. NFL-Saison bei weitem nicht der einzige prominente Ausfall - unter anderem fehlt den New Orleans Saints Drew Brees für mindestens sechs Wochen.
Der 40-Jährige verletzte sich beim 9:27 der Saints bei den Los Angeles Rams nach einem Zusammenprall mit Aaron Donald, bester Verteidiger der vergangenen zwei Spielzeiten, am rechten Daumen. Brees muss sich nach übereinstimmenden Medienberichten ebenfalls einer Operation unterziehen.
Super-Bowl-Sieger von 2018 fällt lange aus
Noch kurioser und bitterer als in Pittsburgh und New Orleans verlief der Saisonstart an der Ostküste bei den New York Jets: Nach den ersten beiden Partien sind in Sam Darnold (Pfeiffersches Drüsenfieber) und Trevor Siemian (Knöchelverletzung) sowohl der Starting- als auch der Backup-Quarterback erkrankt bzw. verletzt.
Siemian, der am Montagabend (Ortszeit) für Darnold auf dem Feld stand, musste durch Luke Falk ersetzt werden. Der NFL-Debütant wird die Jets höchstwahrscheinlich auch am kommenden Wochenende gegen die Patriots aufs Feld führen. Ein MRT am Dienstag soll Aufschluss über die Schwere der Verletzung bei Siemian bringen.
Auch Nick Foles, Super-Bowl-Gewinner von 2018 mit den Philadelphia Eagles, hat es schwer erwischt. Der 30-Jährige, der erst im März einen Vier-Jahres-Vertrag bei den Jacksonville Jaguars unterzeichnet hatte, zog sich beim Saisonauftakt gegen die Kansas City Chiefs einen Schlüsselbeinbruch zu - eine Rückkehr in dieser Saison ist nicht ausgeschlossen, aber fraglich.
Pittsburgh hofft jetzt auf Backup Rudolph
Roethlisberger, sechsmaliger Pro-Bowler, zeigte sich trotz seiner Verletzung "fest entschlossen, diese Herausforderung zu meistern und in der nächsten Saison stärker denn je zurückzukehren." Die Hoffnungen der noch sieglosen Steelers ruhen nun auf dem 24-jährigen Mason Rudolph, der im vergangenen Jahr in der dritten Runde vom sechsmaligen Champion gedraftet worden war. Auch er hatte gegen die Seahawks debütiert.
Der 37 Jahre alte Roethlisberger hatte in der vergangenen Saison 34 Touchdown-Pässe geworfen - Rudolph muss nun als unbeschriebenes Blatt in der Rolle als Starter zurechtkommen.
Allen schlechten Nachrichten zum Trotz gab sich der enttäuschte Roethlisberger am Ende kämpferisch und blickte nach vorne: "Ich liebe dieses Spiel, meine Teamkollegen, die Steelers und die Fans. Ich fühle in meinem Herzen, dass ich noch viel zu geben habe."


































