Generalprobe gegen einen echten Titelkandidaten: Australien wartet kurz vor dem WM-Beginn als stärkster Gegner der Vorbereitung auf die deutschen Basketballer. Dennis Schröder und Co. wollen nach dem Rückschlag gegen Japan ihre Turnierform nachweisen.
Titelkandidat, USA-Bezwinger, Gradmesser: Die Generalprobe für Dennis Schröder und Co. gegen Australien hat es so richtig in sich. Den schwersten Brocken der WM-Vorbereitung hat Bundestrainer Henrik Rödl den deutschen Basketballern direkt vor den Turnierstart gelegt.
Am Mittwoch (14:00 Uhr) in Jiangmen, rund zwei Stunden Busfahrt vom Vorrundenspielort Shenzhen entfernt, geht es im Duell mit den "Boomers" auch um das gute Gefühl vor dem scharfen Start der Weltmeisterschaft.
"Wir haben ein sehr gutes Spiel vor uns und genau den Test, den wir noch brauchen", sagte Rödl nach der Ankunft: "Es ist sicherlich eine der Mannschaften, die hier eine große Chance haben, vielleicht sogar das ganze Ding zu gewinnen."
Ein solches Kaliber ist der Auswahl des Deutschen Basketball Bundes vor dem Turnier in China vom 31. August bis 15. September noch nicht begegnet. Danilo Barthel sprach von einem "krassen Gegner" zum "richtigen Zeitpunkt".
Bundestrainer hofft auf den "letzten Feinschliff"
Am Samstag hatten die Australier die Basketball-Welt mit einem Sieg gegen die USA aufhorchen lassen. Rödls Team muss seinen Rhythmus nach der Niederlage in Saitama gegen Gastgeber Japan dagegen beim ersten Spiel auf chinesischem Boden im Eiltempo wiederfinden.
Bis zum WM-Start gegen das starke Frankreich am Sonntag bleiben nur noch wenige Einheiten. "Wir müssen den Test für den letzten Feinschliff nutzen und ich glaube, dann sind wir bereit für die Weltmeisterschaft", sagte Rödl.
Nach dem 83:86 gegen die flinken Japaner hatte Rödl einige Hausaufgaben mit auf die strapaziöse Reise von Tokio nach Shenzhen genommen. Nach knapp zwölf Stunden kam die deutsche Auswahl am Montagabend (Ortszeit) im luxuriösen Intercontinental Hotel an, das als Rückzugsort während der Vorrunde dienen wird.
Diese sieht neben der Partie gegen den Weltranglistendritten Frankreich in der Gruppe G Kräftemessen mit der Dominikanischen Republik und Jordanien vor.
DBB-Team will bei WM das Olympia-Ticket lösen
Auch um die Olympia-Qualifikation weiter in der eigenen Hand zu haben, ist das Weiterkommen als einer der beiden Gruppenbesten in die Zwischenrunde Pflicht.
Dort könnte es dann schon zu einem schnellen Wiedersehen mit enorm selbstbewussten Australiern kommen, die sich allerdings in der schwersten Vorrundengruppe unter anderem gegen Kanada und Litauen behaupten müssen.
"Wir haben das Gefühl, dass wir jedes Team auf der Welt schlagen können", sagte der frühere NBA-Champion Andrew Bogut nach dem 98:94-Sieg gegen das US-Team am Samstag vor der Rekordkulisse von 52.092 Zuschauern in Melbourne. Patty Mills, ein weiterer US-Legionär, meinte: "Wir versuchen, Geschichte zu schreiben."
Das gilt auch für das talentierte deutsche Team, dem Experten ebenfalls einen langen Turnierweg zutrauen. Vier NBA-Profis hat Rödl in seinem aktuell 13 Mann starken Kader, ein Spieler muss noch seine Sachen packen.
Das Duell mit den "Boomers" wird auch in dieser Hinsicht interessante Aufschlüsse liefern.