Bayern-Profi Renato Sanches hat sehr enttäuscht auf seine Reservistenrolle zum Bundesligastart reagiert und sich über den vom Verein auch in diesem Sommer untersagten Wechselwunsch beklagt.
Fünf Minuten seien nicht genug für ihn, beklagt der portugiesische Europameister nach dem 2:2 des deutschen Fußball-Meisters gegen Hertha BSC vor Journalisten. Er habe im Sommer erneut gebeten, wechseln zu dürfen. "Doch sie haben mich nicht gehen lassen", klagte Sanches vor seinem 22. Geburtstag an diesem Sonntag.
Nun hat der FC Bayern offenbar Konsequenzen gezogen und den Mittelfeldmann zu einer hohen Geldstrafe verdonnert. Laut "Bild" muss Sanches 10.000 Euro für seine öffentliche Kritik am Trainer blechen. Demnach habe Niko Kovac seinem Team am Samstagmorgen eine Ansage gemacht und klargestellt, dass er im Vorjahr noch ein Auge zugedrückt habe, jetzt aber nicht mehr.
Kovac reagierte in der Pressekonferenz nach dem Spiel nicht auf die Äußerungen des Mittelfeldspielers, weil er mit diesem noch nicht gesprochen habe. Dafür bezog Karl-Heinz Rummenigge deutlich Stellung und verwährte Sanches erneut den Wechselwunsch.
"Es ist nicht angebracht, wenn man nach dem ersten oder zweiten Spiel gleich erbost davonläuft", erklärte Rummenigge und ergänzte: "Er wird noch seine Chancen kriegen, wir sind alle von ihm überzeugt."
Kovac hatte Sanches bereits mehr Einsatzzeiten zugesichert
Während der USA-Reise im vergangenen Monat hatte der Bayern-Chef bestätigt, dass dem Verein ein Angebot für Sanches vorgelegen habe, "das durchaus attraktiv war und mit dem er sich befasst hat".
Sanches war vor drei Jahren für 35 Millionen Euro von Benfica Lissabon zum FC Bayern gewechselt. Durchsetzen konnte er sich bislang nicht im harten Münchner Konkurrenzkampf. Seine Vorbereitung war gut, beim DFB-Pokalsieg in Cottbus stand er in der Startelf. Trainer Niko Kovac hat Sanches mehr Einsatzzeiten in dieser Saison zugesichert.
"Ich habe grundsätzlich Verständnis für jeden Spieler, der unglücklich ist, wenn er nicht von Anfang an spielt. Das waren wir alle, das war Uli Hoeneß, das war ich früher auch", sagte Rummenigge auch beschwichtigend zur Frustreaktion von Sanches am Freitagabend.
Kimmich motzt in der Kabine
Doch offenbar sorgt nicht nur Sanches für Unruhe beim Rekordmeister. Laut "Bild" hat Joshua Kimmich nach dem 2:2 gegen Hertha BSC lautstarke Kritik an den späten Einwechslungen von Kovac geäußert.
Trotz des Unentschiedens hatte der Coach erst in der 85. und 87. Minute gewechselt. "Eigentlich habe ich überlegt, ob ich überhaupt wechsele, denn die Mannschaft hat es gut gemacht. Ich konnte dem Serge, dem Thomas, niemanden irgendwas Negatives nachsagen. Im Gegenteil! Alle haben alles gegeben. Eigentlich hätte ich keinen wechseln müssen", rechtfertigte sich Kovac nach der Partie.
Kimmichs Kritik soll allerdings ohne Folgen bleiben.




























