Viel Leerlauf, wenig Action auf der Strecke: Das 2. Freie Training für den Großen Preis von Ungarn war vom einsetzenden Nieselregen in der Puszta geprägt. Die schnellste Zeit, die aber wenig aussagekräftig ist, fuhr Pierre Gasly (1:17,854) im Red Bull vor Teamkollege Max Verstappen (+0,055).
Die 2. Session am Freitag begann gleich mit einem heftigen Abflug von Toro-Rosso Pilot Alexander Albon. In der Kurvenkombination vor Start-Ziel verlor der 23-Jährige die Kontrolle über sein Fahrzeug und krachte seitlich mit voller Wucht gegen die Streckenbegrenzung. Der Bolide wurde ordentlich zerbeult, Albon stieg zum Glück unverletzt aus dem Wagen. Das 2. Training wurde anschließend per Roter Flagge unterbrochen.
Erst Rote Flagge, dann der Regen
Als die Autos wieder auf den Hungaroring durften, zeigten zunächst die Silberpfeile, dass in Ungarn wieder mit ihnen zu rechnen ist. Bottas und Hamilton setzten sich mit ihren Runden schnell an die Spitze. Besonders Bottas dürfte motiviert in die zweite Session gestartet sein, musste er im ersten Training mit einem Motorendefekt doch die ganze Zeit zuschauen.
Die Piloten waren bei schwierigen Bedingungen allesamt mit Trockenreifen gestartet, Hamilton und Sebastian Vettel hatten die harte Reifenmischung aufgeschnallt, Max Verstappen und Valtteri Bottas starteten auf den Medium-Pneus und Pierre Gasly auf der soften Mischung. Vettel zeigte mit einem Verbremser in Kurve 7 an diesem Wochenende erstmals eine Unsicherheit, er musste in der Innenseite abkürzen. Vor der Regenpause führten bereits Gasly und Verstappen. Dann öffnete der Himmel seine Pforten und es begann das Warten ...
"Das ist saugefährlich"
Bottas traute sich als erster mit Intermediates wieder auf den Asphalt - aber nur für kurze Zeit. Dann lautete das Motto: Warten und Kaffeetrinken in der Box. Daniil Kwjat wagte sich kurz für eine Runde in den Regen, später auch Carlos Sainz, doch für mehr als eine Runde ohne Zeit reichte es nicht.
"Es nieselt immer wieder. Das ist saugefährlich. Da riskiert man nur, sein Auto zu zerstören, ohne irgendwelche Erkenntnisse zu gewinnen", erklärte Red-Bull-Boss Helmut Marko die Pause der Fahrer. Währenddessen wurde am McLaren von Lando Norris eifrig gewerkelt. Der Wagen hatte ein Problem mit einem Hydraulikleck. Ärger gab es noch für Kimi Räikkönen: Die Rennleitung bittet den Alfa-Fahrer zur Kasse, weil er in der Pitlane geblitzt wurde. Bei der Boxeneinfahrt war er 5,8 km/h zu schnell und muss 600 Euro berappen.
Die Bedingungen blieben schwierig. Eigentlich war es zu trocken für die Intermediates, aber teilweise zu nass für die Trockenreifen. Ein Seiltanz der besonderen Art. Als kurz vor Ende der Session der Regen stärker wurde, fuhren fast alle Piloten mit Intermediates erneut auf die Strecke.
Die Zeiten aus der Startphase des 2. Trainings, als es noch trocken war, waren aber außer Reichweite. So reichte es am Ende für Gasly und Verstappen zu den beiden schnellsten Zeiten. Dahinter folgten Hamilton und Bottas. Fünfter wurde Daniel Ricciardo vor Kimi Räikkönen. Nico Hülkenberg beendete die Session als Achter. Sebastian Vettel belegte mit seiner Zeit Platz 13.
Neuer Motor für Bottas
Im 1. Freien Training hatte Lewis Hamilton die schnellste Zeit gesetzt, dahinter folgte Max Verstappen, der sich ein Tausendstel vor Sebastian Vettel schob. Große Probleme hatte Valtteri Bottas. Nach Fehlzündungen an der Power Unit musste die Mercedes-Crew den Motor tauschen. In den ersten 90 Minuten am Freitag konnte der Finne daher keine gezeitete Runde ablegen.


