Das Positive vorneweg: Mit David Wagner hat der FC Schalke 04 bereits einen neuen Trainer für die kommende Saison gefunden. Doch Jochen Schneider, seit zweieinhalb Monaten als Sportvorstand für den ausgeschiedenen Christian Heidel im Amt, ist weiter auf der Suche nach sportlicher Fachkompetenz für die Führungsebene.
Konkret sind das Amt des Sportdirektors und der neu geschaffene Posten des Technischen Direktors zu besetzen. Doch wer dafür in Frage kommt, ist offenbar noch nicht in Gänze geklärt. Immerhin: drei Namen haben sich herauskristallisiert.
- Michael Reschke
Obwohl der 61-Jährige beim VfB Stuttgart als Sportvorstand scheiterte, ist sein Ruf als Kaderplaner weiter gut. Als er bei Bayer Leverkusen angestellt war, lockte er unter anderem Bernd Leno, Stefan Kießling, Simon Rolfes und André Schürrle zum Werksklub. Während seiner darauffolgenden Zeit beim FC Bayern zeichnete er sich unter anderem für die Transfers von Mats Hummels und Arturo Vidal verantwortlich. Außerdem entdeckte er Joshua Kimmich.
Eine ähnliche Aufgabe als "Chef-Spürnase" soll er nach übereinstimmenden Informationen in Zukunft beim FC Schalke 04 übernehmen. Nach einem Bericht der "Bild" soll er nicht nur die passenden Spieler mit Potenzial finden, sondern gleichzeitig auch eine Scouting-Abteilung aufbauen, die hinreichende Ergebnisse liefert.
Laut den Informationen der Boulevard-Zeitung schätzt Schneider die exzellente Arbeit Reschkes und hat keine Zweifel, dass der 61-Jährige die Knappen wieder nach vorn bringt.
Der "kicker" hingegen berichtete am Donnerstag von Zweifeln innerhalb der aktuellen Führungsriege des Vereins. Seine fachliche Kompetenz sowie seine nationalen und internationalen Kontakte sprechen zwar eindeutig für Reschke, sein unschöner Abschied und die Schlagzeilen, die er vor seinem Ende beim VfB Stuttgart schrieb, sollen bei einigen Schalkern jedoch Zweifel geweckt haben.
Trotzdem: Reschke dürfte den Job als Technischer Direktor so gut wie sicher haben. Insbesondere, weil es keinen weiteren ernsthaften Kandidaten auf den Posten gibt. Anders sieht das beim Amt des Sportdirektors aus.
- Horst Heldt
Nach der Absage von Paderborns Erfolgsmanager Markus Krösche gilt der 49-Jährige als einer von zwei verbliebenen Kandidaten für den Posten des Sportdirektors. Für Heldt spricht, dass er Schalke kennt wie seine Westentasche. Schon zwischen 2010 und 2016 war der ehemalige Bundesliga-Fußballer für die Königsblauen als Vorstand Sport aktiv.
"Ich bin immer noch mit Horst eng befreundet und es gibt nichts, was gegen Horst Heldt spricht für mich", sagte Schalke-Boss Clemens Tönnies zuletzt.
Allerdings ist der 49-Jährige laut "WAZ" keinesfalls unumstritten in den Gremien des Klubs. Der "kicker" geht sogar noch weiter und vermeldet, dass Heldt in den Überlegungen des FC Schalke keine Rolle mehr spielt.
"Bild" hingegen nennt den aktuellen Hannover-Manager weiter als ernsthaften Kandidaten für das Amt des Sportdirektors. Neben der Tatsache, dass sich Heldt perfekt auf Schalke auskennt, spricht laut dem Blatt auch die gute Beziehung zu Jochen Schneider für den 49-Jährigen.
Die beiden kennen sich aus gemeinsamen Zeiten beim VfB Stuttgart, wo Schneider (Sportdirektor) und Heldt (Teammanager) 2007 sogar gemeinsam Meister wurden.
- Christoph Metzelder
Der 38-Jährige ist neben Heldt der zweite Kandidat für den Posten des Sportdirektors. Eigentlich war der ehemalige Schalke- und BVB-Profi in Gelsenkirchen schon aus dem Rennen, weil sich Teile des Fanlagers aufgrund von Metzelders schwarzgelber Vergangenheit gegen ihn aussprachen. Gleichzeitig versuchte wohl auch RB Leipzig den Ex-Nationalspieler unter Vertrag zu nehmen.
Nun soll es jedoch laut "kicker" zu einer Kehrtwende gekommen sein. Die Schalker Führungsetage sieht den 38-Jährigen extrem positiv. Dort herrscht laut dem Fachblatt die Meinung, dass Metzelder dem Klub mit seinem Auftreten und seiner Ausstrahlung "gut zu Gesicht stehen würde".
Auch Tönnies gilt als Fan des ehemaligen S04-Profis, verwies jedoch darauf, dass Schneider andere Pläne haben könnte. "Ich glaube, dass Christoph Metzelder sehr gut zu uns passen würde. Aber Jochen Schneider sieht das wegen der anderen Verpflichtungen wie der eigenen Firma oder dem TV-Job anders", wird der Schalke-Boss von "ruhr24" zitiert.
Aktuell ist Metzelder als Experte für den TV-Sender "Sky" aktiv, wo er laut "Sport Bild" jedoch vor dem Abschied steht. Außerdem ist er Vorsitzender beim TuS Haltern, betreibt in Partnerschaft eine Marketing-Firma und ist Aufsichtsratsmitglied des Drittligisten Preußen Münster, bei dem er seine Profikarriere begann.
Gut möglich jedoch, dass der 38-Jährige im Fall eines Schalke-Engagement das ein oder andere Amt ruhen lassen würde.