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Márquez erkennt Stärken und Schwächen bei Lorenzo

Lorenzo und Márquez fahren beide für Honda
Lorenzo und Márquez fahren beide für Honda
Foto: © getty, Mirco Lazzari gp
03. Mai 2019, 19:07

Der Trainingsauftakt in Jerez verlief aus Honda-Sicht erfreulich. Marc Márquez und Jorge Lorenzo gaben im ersten Freien Training das Tempo vor und landeten schlussendlich auf den Positionen zwei und vier der kombinierten Zeitenliste. Das Honda-Duo konnte sich im FT2 im Gegensatz zu den beiden Ducati-Werkspiloten nicht steigern. Die Abstände waren aber gering. Die vier Werkspiloten wurden am Freitag durch lediglich 0,136 Sekunden voneinander getrennt.

Nach Lorenzos starker Vorstellung am Vormittag nutzte Márquez am Nachmittag die Chance, hinter seinem Teamkollegen zu fahren, um den Fahrstil des dreimaligen Weltmeisters besser zu verstehen. Dabei erkannte Márquez einige Unterschiede.

"Ich folgte Jorge, weil er am Vormittag schnell war", gesteht Márquez. "Ich wollte versuchen, die Situation zu verstehen. Ich erkannte bei seinem Fahrstil einige Stärken, aber auch einige Schwächen, die ich aber nicht nennen möchte. Ein Vorteil ist, dass er sehr schnell in die Kurven einbiegt. Das war bereits mit der Ducati so. Aber auch mit der Honda kann er sehr schnell in die Kurven einbiegen."

"Das Motorrad ist sehr stark"

Lorenzo freute sich über den positiven Freitag: "Ich war am Vormittag mit dem Medium-Reifen so schnell wie beim Test. Das war gut", bemerkt der Spanier. Komplett zufrieden ist er aber noch nicht: "Mein Stil hat sich verändert. Die Honda ist ein viel kompakteres Motorrad. Sie ist viel kleiner. Ich fühle mich nach wie vor noch nicht richtig wohl, vor allem beim Bremsen leide ich nach ein paar Runden. Meine Arme werden nach ein paar Runden müde."

"Das Motorrad ist schnell. Ich muss nur einen Weg finden, wie ich besser mit dem Motorrad umgehe. Das Motorrad ist sehr stark, hat einen sehr guten Motor. In einigen Bereichen ist die Ducati besser, doch wir sind in anderen Bereichen besser", analysiert Lorenzo. "Die Honda ist eine Siegermaschine, ein sehr starkes Motorrad."

Woran arbeitet Lorenzo momentan? "Vor allem hier in Jerez bremse ich ziemlich spät. Doch ich fühle mich beim Bremsen nicht richtig wohl. Ich biege zu spät in die Kurve ein und würde das Motorrad gern eher abbremsen. Dann könnte ich das Motorrad eher umlegen und schneller aus der Kurve beschleunigen", verrät der HRC-Neuzugang, der am Freitag nur gut eine Zehntelsekunde langsamer war als Márquez.

Márquez rechnet mit Ducati, schreibt aber auch Yamaha noch nicht ab

Das Ergebnis des Freitags lässt vermuten, dass es am Sonntag auf einen Zweikampf zwischen Ducati und Honda hinausläuft. "Es sieht so aus, als ob die beiden Ducati-Werksfahrer sehr schnell sind", kommentiert Márquez. "Ich war schnell, aber auch Crutchlow fuhr am Ende eine gute Rundenzeit. Selbst Jorge war schnell, vor allem am Vormittag."

"Am Nachmittag war es für ihn schwieriger. Es spitzt sich zwischen Honda und Ducati zu, doch man sollte Yamaha nie abschreiben. Ich fuhr heute hinter einigen Yamahas. Es sah so aus, als ob sie das Potenzial haben und dass sie schnell sein werden", berichtet Márquez.

Deutliche Fortschritte erzielten die HRC-Ingenieure bei der Elektronikabstimmung der RC213V. "Das Honda-Team hat großartig gearbeitet, vor allem in Japan. Wir haben diesen Bereich deutlich verbessert. Ich fühle mich jetzt vor allem am Kurveneingang wohler. Der Motor ist berechenbarer. Das hilft uns sehr, sicherer zu fahren, denn vorher machte ich Fehler, die ich nicht verstand", schildert Márquez.

Geringere Unterschiede durch den neuen Asphalt

Der neue Asphalt wurde von den Fahrern gelobt. Auch Márquez äußert sich positiv. "Es scheint so zu sein, dass der neue Asphalt nicht so sensibel auf Temperaturänderungen reagiert. Natürlich ist die Haftung am Nachmittag ein bisschen geringer, doch es ist ziemlich ausgeglichen", erklärt Márquez.

Da der Kurs nicht komplett neu asphaltiert wurde, hat der Kurs in Jerez keinen einheitlichen Grip. "Die Haftung der Strecke ist an den Stellen mit neuem und altem Asphalt sehr unterschiedlich", erkennt Márquez. "Man muss seinen Fahrstil anpassen."

Den neuen Spoiler unter der Schwinge testete Márquez nicht. "Im Moment plane ich nicht, das Teil zu probieren. Ich testete es in Austin. Da war es nicht eindeutig. Wenn es am Rennwochenende nicht eindeutig ist, dann muss man mit den Teilen fahren, die man kennt. Im Moment ist die Basis gut", so der Weltmeister.

Bei der Reifenwahl ist sich Márquez für Sonntag noch unsicher. Ist der weiche Reifen eine Option für das Rennen? "Nein", kommentiert Márquez und fügt hinzu: "Man kann sich nie sicher sein. Über das Wochenende ändert sich der Kurs. Man muss es richtig verstehen. Wenn das Rennen jetzt wäre, dann wäre der weiche Reifen nicht die beste Wahl. Ich muss den Medium-Reifen probieren, weil die Performance gut zu sein scheint."

Spanien GP 2019

1SpanienMarc Márquez41:08.685m
2SpanienÁlex Rins+1.654s
3SpanienMaverick Viñales+2.443s
4ItalienAndrea Dovizioso+2.804s
5ItalienDanilo Petrucci+4.748s

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