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Nobody ist Nachfolger von Markus Weinzierl

Wie Nico Willig den VfB Stuttgart retten soll

Nico Willig ist neuer Cheftrainer des VfB Stuttgart
Nico Willig ist neuer Cheftrainer des VfB Stuttgart
Foto: © getty, Alexander Scheuber
21. April 2019, 13:37

Der VfB Stuttgart trennt sich nach dem desaströsen 0:6 beim FC Augsburg von Trainer Markus Weinzierl. Nobody Nico Willig soll den dritten Abstieg der Klubhistorie verhindern.

Sportvorstand Thomas Hitzlsperger sprach noch blass vom "schlimmsten Ostern, das ich je erlebt habe", als Interimstrainer Nico Willig schon an der unwahrscheinlichen Wiederauferstehung des VfB Stuttgart arbeitete.

Ganz in Schwarz gekleidet und mit einer orangefarbenen Trillerpfeife war der Nachfolger des nach dem desaströsen 0:6 (0:3) beim FC Augsburg entlassenen Markus Weinzierl am Ostersonntag bemüht, wieder ein bisschen Aufbruchstimmung zu verbreiten.

Während der bisherige U19-Coach Willig bei seinem ersten Training die am Boden liegende Mannschaft mit viel Lob aufbaute ("Bravo!", "Jawohl!"), stellte Hitzlsperger fest: "Ostern ist versaut." Doch es werde auch wieder schönere Tage geben - mit Willig? "Da ist noch viel möglich", sagte Hitzlsperger mit Blick auf den Saisonendspurt, "wir sind nach wie vor auf dem Relegationsplatz."

Der Vorsprung auf den 1. FC Nürnberg (17.) beträgt weiter drei Punkte, Hitzlsperger sieht "nach wie vor die Qualität, dass wir bundesligareif sind".

Historische Pleite in Augsburg kostet Markus Weinzierl den Job

In Augsburg war diese aber nicht einmal mehr zu erahnen. "Das war eine Katastrophe", sagte Präsident Wolfgang Dietrich betrübt.

Die höchste Bundesliga-Pleite seit einem 0:6 bei Werder Bremen im November 1985 kostete den zunehmend ratlosen Weinzierl den Job. Mit einem Schnitt von 0,7 Punkten/Spiel ist er der schlechteste Trainer der Klubgeschichte.

Willig (38), der die U19 auf Rang eins der Bundesliga Süd/Südwest und ins Junioren-Pokalfinale geführt hat, soll die Wende bringen. "Ich kenne ihn, seine Arbeitsweise und bin überzeugt, dass er es hinkriegt", sagte Hitzlsperger, der bis Februar Nachwuchschef der Schwaben war. Dennoch ist das Engagement des früheren "Mitschülers" von Julian Nagelsmann und Domenico Tedesco im Fußballlehrer-Lehrgang bis Saisonende befristet.

Willig blickt auf fast 16 Jahre als Trainer zurück, war aber nur ein Jahr im Männerbereich tätig - bei seinem Stammverein TSG Balingen in der Oberliga (Platz 13 2013/14). Hitzlsperger sieht dennoch kein erhöhtes Risiko. "Wir haben nie eine Garantie, auch nicht bei einem, der den Abstieg schon drei Mal verhindert hat."

FC Augsburg als Blaupause für den VfB Stuttgart?

Den Auftrag an den Neuen bis zum nächsten "Endspiel" am Samstag gegen Gladbach formulierte er klar: "Wir brauchen mehr Emotionalität und mehr Offensivdenken."

Die Profis müssten "ihr Ego hinten anstellen. Wer das nicht kapiert, hat hier keine Zukunft." Das machte der Sportchef der Mannschaft am Sonntag in einer Ansprache unmissverständlich klar.

"Wir haben beim Gegner gesehen, was ein Wechsel bewirken kann", ergänzte Hitzlsperger. Der FCA agierte im zweiten Spiel unter Martin Schmidt wie von einer Zwangsjacke befreit. Rani Khedira (11.), Andre Hahn (18.), Philipp Max (29. und 59.) sowie der starke Marco Richter (53. und 68.) sorgten für den höchsten Bundesliga-Sieg - und Stuttgarter Schockstarre.

"Ich weiß nicht, wie viele Spiele vom VfB ich gesehen habe, aber so frustriert war ich noch nie", sagte Dietrich, "danach kann man gar nicht anders reagieren" als den Trainer zu entlassen.

 

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