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Schwächephase in Gladbach schürt Zweifel

Thorgan Hazard zum BVB? Teurer Spaß mit hohem Risiko

Thorgan Hazard wird unter anderem beim BVB heiß gehandelt
Thorgan Hazard wird unter anderem beim BVB heiß gehandelt
Foto: © getty, Maja Hitij
11. April 2019, 08:52
sport.de
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Am Dienstag bestätigte Sportdirektor Max Eberl, dass Thorgan Hazard Borussia Mönchengladbach am Ende der Saison verlassen wird. Laut übereinstimmenden Medienberichten strebt der Belgier einen Wechsel zu Borussia Dortmund an. Aber passt Hazard überhaupt zum BVB?

Satte 88 Torbeteiligungen in 176 Pflichtspielen für Borussia Mönchengladbach lesen sich erstmal beeindrucken. Dass der 26-Jährige seine Ausbeute in der Bundesliga seitdem er im Sommer 2014 vom FC Chelsea an den Niederrhein wechselte, Jahr für Jahr ausbauen konnte, ist vielversprechend und dass Thorgan Hazard inzwischen fester Bestandteil der belgischen Nationalmannschaft ist, spricht für sich.

Zudem glänzt der jüngere Bruder von Superstar Eden Hazard durch seine Vielseitigkeit: Hazard fühlt sich auf beiden offensiven Außenbahnen heimisch, kann seine Stärken aber auch im offensiven Mittelfeld, als hängende Spitze oder als Stoßstürmer ausspielen.

Zuletzt schickte Gladbach-Coach Dieter Hecking den Rechtsfuß sogar deutlich defensiver ausgerichtet auf den Rasen. Gegen Werder Bremen gab Hazard den linken Part einer tiefstehenden Mittelfeld-Viererkette, die vor drei Verteidigern agierte. Eine Rolle, die Hazard im belgischen Nationalteam schon häufiger bekleidete. Eine Position, in der BVB-Coach Favre den Belgier allerdings kaum sehen dürfte, gilt die Vierer-Abwehrkette bei Favre doch als taktisches Dogma. 

Matthäus glaubt an Erfolg von Thorgan Hazard beim BVB, aber ...

Anklang dürfte bei Favre hingegen die bevorzugte Spielweise Hazards finden. Der Kicker, der in La Louvière das Licht der Welt erblickte, liebt ein offensiv ausgerichtetes System. Die überfallartigen Tempoangriffe, die Favre immer wieder von seinem Team sehen will, um die Monotonie des Ballbesitzfußballs zu durchbrechen, spielen Hazard ebenfalls in die Karten.

Eine Einschätzung, die Lothar Matthäus teilt: "Er würde sehr gut zur Spielweise des BVB unter Lucien Favre passen", bestätigte die DFB-Legende unlängst auf einen möglichen Wechsel Hazards zu den Schwarzgelben angesprochen.

Gegenüber "Spox" äußerte der Rekordnationalspieler allerdings auch, dass Hazards Klasse nicht für die ganz großen Klubs ausreicht. "Er ist ein gefährlicher Spieler, aber ich weiß nicht, ob er gut genug ist, um Bayern München zu helfen." Der Wettbewerb mit eben jenen Bayern muss allerdings das Ziel der Borussen sein.

Zweifel dürfte auch die aktuelle Schwächephase des Gladbach-Zehners schüren. Zählte Belgiens Fußballer des Jahres 2013 in der Hinrunde noch zu den herausragenden Akteuren der Liga, läuft das Jahr 2019 bislang eher durchschnittlich. Vier Vorlagen verzeichnete Hazard seit dem Jahreswechsel, in der Hinrunde traf er noch neunmal und legte sechs Treffer auf. Auffällig: Hazard bestätigte damit die Tendenz seiner Rückrunde der Vorsaison.  


Mehr dazu: BVB-Flirt Hazard auf der Suche nach Leichtigkeit


Für die kolportierte Ablöse von mindestens 40 Millionen Euro, die Gladbach aufrufen soll, dürfte man in Dortmund allerdings einen Führungsspieler erwarten, dessen kreative Auszeiten sich auf ein Minimum beschränken. Zumal Hazard mit 26 Jahren und der Erfahrung aus fünf Bundesliga-Saisons zu den gestandenen Dortmund-Profis gehören würde. Von einer Investition in die Zukunft kann kaum die Rede sein. Der "kicker" behauptet, es sei "unwahrscheinlich", dass Dortmund-Manager Michael Zorc ein Gebot im Bereich von 40 Millionen für Hazard absegnen würde.

Hazard fürchtet angeblich die Konkurrenz beim FC Liverpool

Sollten Zorc und Co. allerdings beschließen, dass sich das Risiko lohnt, dürfte der BVB immerhin sehr gute Chancen haben, die Konkurrenz im Poker um Hazard auszustechen. Mit dem FC Liverpool soll zwar mindestens ein namhaftes Schwergewicht großes Interesse am Offensivspieler bekundet haben, belgische Medien berichten jedoch übereinstimmend, dass Hazard das "Projekt" BVB vorziehen würde. "Nieuwsblad" zufolge ist der 26-Jährige zudem unsicher, ob er bei den Reds ausreichend Spielzeit bekommen würde. 

Beim BVB besteht durchaus Handlungsbedarf. Christian Pulisic schließt sich im Sommer Hazards Ex-Klub FC Chelsea an, Raphael Guerreiro kämpft seit seinem Wechsel nach Dortmund im Sommer 2016 immer wieder mit Verletzungen, Marius Wolf und Jacob Bruun Larsen sind den Nachweis ihrer Klasse über einen längeren Zeitraum bislang schuldig geblieben und auf eine langfristige Zukunft von Mega-Talent Jadon Sancho beim BVB dürften nicht einmal die kühnsten Optimisten wetten.

Kurz: Dass Hazard eine Rolle in den Überlegungen des BVB spielt, dürfte klar sein. Dass die vereinsinterne Rekordsumme, die man 2016 für André Schürrle hinblätterte (30 Millionen Euro), nicht mehr lange Bestand hat, gilt ebenfalls als offenes Geheimnis, ob Hazard allerdings ein Spieler ist, der den BVB auf eine neue Ebene hebt, darf hinterfragt werden.


Mehr dazu: BVB bereitet offenbar neues Angebot für Hakim Ziyech vor


In Dortmund scheint man sich zumindest weiterhin auch anderweitig umzusehen. Zuletzt wurde unter anderem auch das Ajax-Duo Hakim Ziyech und David Neres heiß bei den Borussen gehandelt.

Marc Affeldt

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