Schon in der 33. Minute war es so weit: Schalkes Millionen-Einkauf Sebastian Rudy musste ausgerechnet im Spiel gegen seinen Ex-Klub FC Bayern enttäuscht den Rasen verlassen. Trainer Domenico Tedesco wollte den frühen Wechsel zwar nicht auf Rudys Leistung schieben, Manager Christian Heidel kritisierte den Sechser dennoch.
"Der Junge ist ja keine 18, sondern 28 Jahre alt. Die Auswechslung war taktisch und leistungstechnisch bedingt. Aber das ist anderen auch schon passiert", sagte Heidel nach der 1:3-Pleite in München. "Da muss er durch und einfach besser Fußball spielen."
Den Grund dafür, dass Rudy auf Schalke immer noch nicht richtig angekommen zu sein scheint, will Heidel nicht mehr an Rudys Status als Neuzugang festmachen: "Wir können es jetzt nicht noch ein Jahr auf die Umstellung schieben."
Heidel wollte dem Mittelfeldspieler indes nicht unterstellen, "dass er zu wenig Leidenschaft hat. Aber da muss ein bisschen mehr Power rein". Als Spieler des FC Bayern sei "das mit 60 Prozent Ballbesitz etwas einfacher", auf Schalke müsse Rudy "sein Spiel umstellen, da muss ein bisschen mehr kommen".
Schalke-Kollege Oczipka: "Kriegen ihn schon wieder hin"
Rudy wechselte im Sommer als Hoffnungsträger für das Schalker Mittelfeld nach Gelsenkirchen, konnte die Erwartungen aber bisher nicht erfüllen. Zwar machte Rudy in der laufenden Saison immerhin zwölf Bundesliga-Spiele, vom Ex-Bayern-Spieler hatten sich die Schalker allerdings mehr erhofft, im Idealfall eine echte Führungsrolle.
Trainer Domenico Tedesco nahm Rudy trotz der frühen Auswechslung allerdings in Schutz. "Die Begründung ist nicht, dass Basti schlecht war, sondern es war eine individualtaktische Entscheidung", meinte der Coach. "Wir sind zu tief geworden, das wollten wir nicht."
Bastian Oczipka fühlte mit seinem Kollegen. "So ist der Sport, mal läuft es besser, mal schlechter. Es ist sicher bitter für ihn an alter Wirkungsstätte", sagte der Schalker Verteidiger. "Er ist charakterlich ein einwandfreier Junge, wir kriegen ihn schon wieder hin."
