Die deutschen Skilangläufer Jonas Dobler und Lucas Bögl wehren sich nach der Dopingbeichte des Österreichers Johannes Dürr gegen einen Generalverdacht gegenüber ihrer Sportart.
"Nur weil man Weltmeister wird, hat man nicht automatisch gedopt. Es ist unfair allen sauberen Athleten gegenüber, einen Generalverdacht im Langlaufsport allgemein zu schüren", schrieb Dobler bei Facebook. Er selbst sei "jahrelang von Dürr betrogen worden".
Der 2014 überführte Dürr hatte in "ARD"-Reportage "Die Gier nach Gold - Der Weg in die Dopingfalle" erklärt, der Sprung an die Weltspitze sei für ihn ohne Doping nicht möglich gewesen.
"Ein überführter Doper versucht hier Aufmerksamkeit zu bekommen und alle unter Generalverdacht zu stellen", schrieb auch Bögl. Es sei ärgerlich, dass der Österreicher überhaupt eine Plattform erhalten habe.
"Klares Zeichen von Charakterschwäche"
Dobler betonte derweil, dass Dürr Täter sei, nicht Opfer. "Es ist ein klares Zeichen von Charakterschwäche, wenn man andere absichtlich betrügt und sich nicht eingestehen kann, dass es für einen persönlich trotz des vielen Trainings vielleicht nicht zum Weltmeister reicht. So geht es Hunderten anderen auch im Leistungssport", schrieb der 27-Jährige.
Sowohl Dobler als auch Bögl betonten zudem aus eigener Erfahrung, dass das Training unter dem deutschen Coach Bernd Raupach auch ohne Doping zu bewerkstelligen gewesen sei.
"Selbst wenn es das für einen Athleten nicht wäre, ist das kein Grund oder eine Ausrede zu dopen", so Bögl. Dürr hatte sich nach dem harten Training unter Raupach nach eigenen Angaben die Frage gestellt, ob man "wirklich so verrückt trainieren müsse, um Weltspitze zu sein".