Fünf Niederlagen in Folge zu Saisonbeginn, Platz 13 zum Ende der Hinrunde: die erste Saisonhälfte der Fußball-Bundesliga hatte sich der FC Schalke 04 ganz sicher anders vorgestellt. Deshalb ist die Stimmung bei den Königsblauen zur Zeit auch nicht unbedingt rosig, wie Kapitän Ralf Fahrmann verrät.
"Der Umgang untereinander ist etwas rauer geworden", sagte der Kapitän im Trainingslager der Schalker im spanischen Benidorm gegenüber der "WAZ". "Wir haben uns alle etwas vorgenommen für die Rückrunde, das ist zu spüren."
Der 30-Jährige hat bereits Unterschiede im Vergleich zur Vorrunde festgestellt. "Es hat sich personell etwas verändert, Trainer und Vorstand haben Konsequenzen gezogen. Die Einheiten hier in Benidorm sind hart und lang. Die Jungs sind entsprechend ziemlich platt", sagte Fährmann.
Nach Meinung des Torwarts sei sein Team in der Hinrunde "manchmal zu lieb" gewesen. "In den Spielen hätten wir in manchen Situationen härter auftreten und auch mal eine Karte riskieren müssen. Jeder Spieler hat sich in der Winterpause seine Gedanken gemacht", bekräftigte der Kapitän, der selbst keine Ausflüchte suchte.
"Die Tabelle lügt nach 17 Spieltagen nicht. Wir alle haben Fehler gemacht. Es gibt niemanden, auch nicht im Team um uns herum, der keinen Fehler gemacht hat", gab Fährmann zu, der sich freute, dass das Kalenderblatt nun 2019 zeigt.
Ralf Fährmann spricht über seinen Stammplatz im Tor des FC Schalke 04
"Bei jedem Spieltag steht jetzt eine andere Jahreszahl. Das Buch 2018, mit vielen schönen Momenten, zum Ende aber auch mit nicht so schönen Momenten, ist endlich geschlossen. Das, was gerade zum Ende des vergangenen Jahres passiert ist, hat kein Schalker verdient", so der Keeper.
Mit Blick auf seine eigene Karriere macht sich Fährmann zur Zeit keine Sorgen um seinen Platz im Tor, auch wenn sein Vertreter, Alexander Nübel, in Liga, Pokal und Champions League in sechs Einsätzen starke Leistungen zeigte. "Die Situation hat sich für mich nicht verändert. Alex wird eine super Karriere hinlegen, das habe ich auch schon gesagt, bevor er in der Hinrunde die Spiele bestritten hat", führte der 30-Jährige aus. "Ich mache mir deshalb keinen Druck. Druck mache ich mir, den Verein wieder nach oben zu bringen."
Fährmann: Rudy ist "in der Kabine angekommen"
Dieses Vorhaben soll nach dem Abgang von Naldo gemeinsam mit anderen Stammkräften passieren. Der Brasilianer habe "eine riesengroße Lücke in der Kabine" hinterlassen. "Aber wir haben Spieler, die in diese Lücke stoßen können. Sie müssen jetzt mehr Verantwortung übernehmen", betonte Fährmann und nannte zugleich Namen: "Daniel Caligiuri hat auf seiner Position eine gute Hinrunde gespielt, Benjamin Stambouli ist auch gut in Form gekommen."
Ob Sebastian Rudy etwas mehr ins Rampenlicht treten kann, ist noch offen. "In der Kabine ist er auf jeden Fall schon angekommen. Er ist ein Spieler, der eher ruhig ist. Mit dieser Ruhe wird er uns weiterhelfen", ist sich der Keeper sicher. "Wegen der schlechten Phase zu Beginn war es schwer für ihn, bei uns zu glänzen."


























