Ironman-Weltmeister Patrick Lange ist Deutschlands Sportler des Jahres 2018. Der 32-Jährige trat damit endgültig aus dem Schatten von Jan Frodeno.
Vermutlich liebt Patrick Lange seinen Sport in diesen Tagen so sehr wie sonst zu keiner Zeit im Jahr. "Da es bei uns doch ziemlich ausdauerlastig ist, muss ich keine Kalorien zählen", sagte der Ironman-Weltmeister mit diebischer Freude dem "SID", "ich werde bestimmt zwei, drei Plätzchen mehr essen." Dass sich Deutschlands Sportler des Jahres während der Weihnachtstage aber gehen lässt, ist vollkommen ausgeschlossen.
Denn Lange will nach seinem zweiten WM-Triumph im Triathlon-Mekka von Hawaii, den er als erster Mensch unter acht Stunden errungen hatte, auch 2019 wieder angreifen. Und weil er aufgrund seiner herausragenden Leistung in diesem Oktober von einer Veranstaltung zur nächsten tingelte, ist die Zeit für das Training knapp bemessen. Daher müssen die Einheiten auch manchmal an ungewohnten Tagen erfolgen.
"Ich werde ganz bestimmt auch an Heiligabend meine Laufeinheit bestreiten und genau schauen, ob irgendwo ein Schwimmbad geöffnet ist", sagte Lange, der sich der Angriffslust der Rivalen sicher ist: "Die Konkurrenten schlafen nicht. Und außerdem schmeckt das Essen ja besser, wenn man weiß, dass man schon etwas getan hat."
Patrick Lange: "Eine unglaubliche Ehre"
Am Sonntag schwitzte Lange nicht - das festliche Mahl im mondänen Benazetsaal des Kurhauses in Baden-Baden dürfte dennoch vorzüglich geschmeckt haben. Denn Lange wurde als erst zweiter Triathlet nach Jan Frodeno (2015) als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Mit 1529 Stimmen setzte er sich deutlich vor Doppel-Olympiasieger Eric Frenzel (1139/Nordische Kombination) und Zehnkampf-Europameister Arthur Abele (1021/Leichtathletik) durch.
"Für mich ist das eine unglaubliche Ehre. Das ist eine weitreichende Wahl und in Deutschland die höchste Auszeichnung, die man als Sportler erhalten kann. Das rundet das Jahr perfekt ab", sagte Lange, der mit der Auszeichnung den neuen Stellenwert des Triathlons hierzulande verdeutlichte und endgültig aus dem Schatten von Ironman-Star Jan Frodeno trat.
Ob das im kommenden erneut der Fall sein wird? Frodeno galt bis zu seiner verletzungsbedingten WM-Absage als bester Triathlet des Jahres, er war für Hawaii der haushohe Favorit gewesen. Schnell erreichten Lange deshalb nach seinem Weltrekord-Erfolg die ersten Angebote zur Revanche.
Lange meistert 2019 auch private Aufgabe
Dass er seinen Titel im kommenden Jahr erfolgreich verteidigen will, steht außer Frage. Eine noch schnellere Zeit als die 7:52:39 Stunden dürfte aber nicht zu erreichen sein. "Ich schaue ohnehin nicht auf die blanke Zeit, sondern will weiter meine Limits pushen", sagte Lange, der 2019 ja auch noch ganz andere (private) Aufgaben meistern will.
Nach dem spontanen Heiratsantrag im Ziel an seine Freundin Julia "müssen wir noch nach einem schönen Termin schauen, damit wir uns auch bei der Vorbereitung entsprechend gut einbringen und unsere Wünsche erfüllen können", sagte Lange. Ganz sicher wird ihm auch das gelingen.