Lewis Hamilton ist zu einem der erfolgreichsten Rennfahrer der Geschichte aufgestiegen. Die Armut von einst war der Antrieb des nun fünffachen Formel-1-Weltmeisters.
Wenn es früher für Lewis Hamilton Zeit wurde zu schlafen, zog der kleine Junge mit den großen Träumen einen Stuhl ans Sofa und baute sich sein Nachtlager. "Das war mein Bett - in einem Einzimmer-Apartment", sagte Hamilton einmal über seine Kindheit: "Es war wirklich hart. Ich werde das nie vergessen. Das spornt mich all die Jahre an."
Aus dem Steppke ist längst eine Weltmarke geworden, Hamilton ist reich und berühmt. Doch der 33-Jährige will nicht vergessen, wo er herkommt. Vor einer jeden Saison kehrt er zurück zu seinen Wurzeln.
"Die Leute schalten den Fernseher an und sehen: Ah, er hat eine schöne Sonnenbrille, er hat eine schöne Uhr, er hat Diamanten und macht all die coolen Dinge", sagt er: "Aber sie haben keine Ahnung, was wir getan haben, um hierher zu kommen."
Hamilton stammt aus ärmlichen Verhältnissen, sein Vater Anthony nahm vier Jobs gleichzeitig an, um dem Sohn das teure Hobby Kartfahren zu finanzieren. Heute lebt der Champion im Luxus von Monaco, er ist ein globaler Superstar und nun fünfmaliger Weltmeister der Formel 1.
Hamilton hat noch lange nicht genug: "Ich will mehr Rekorde, mehr Siege"
Doch satt ist er noch lange nicht. "Es gibt nicht viele Menschen, die erreicht haben, was ich erreicht habe", sagt Hamilton nicht ohne Stolz. Nur Rekordweltmeister Michael Schumacher hat mehr Titel gewonnen. Und Hamilton bleibt hungrig: "Ich will mehr Rekorde, mehr Siege - darum geht es."
Für seinen Erfolg schuftet Hamilton unglaublich hart. Das vergisst man manchmal, wenn er sich in den sozialen Netzwerken als Popstar inszeniert und auf den roten Teppichen dieser Welt mit den Schönen und Reichen Selfies macht.
Doch der Glamour-Boy ist auch ein Getriebener, der immer neue Herausforderungen braucht. Er managt sich mittlerweile selbst, organisiert sein Training und hält strenge Diät. Mit seinen Extravaganzen verschafft sich Hamilton die nötigen Auszeiten.
Wohl nie zuvor fuhr Hamilton auf einem höheren Niveau als 2018, nach 2008, 2014, 2015 und 2017 setzte er sich zum fünften Mal die Krone der Rennfahrer auf. Der 33-Jährige machte keine Kompromisse und keine Fehler, er fuhr chirurgisch präzise und behielt auch die Ruhe, als sein Rivale Sebastian Vettel im Ferrari im Sommer die Oberhand hatte.
Der Schumacher-Rekord ist nicht mehr außer Reichweite
Hamilton und Mercedes schlugen eindrucksvoll zurück. "Er ist auf und neben der Strecke ein kompletterer Fahrer denn je zuvor", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.
Und natürlich hat so viel Extraklasse ihren Preis. Hamilton lässt sich seine Dienste mit rund 36 Millionen Euro pro Jahr bezahlen. Aber dafür liefert er ja auch ab, Mercedes bekommt von dem Briten nicht nur sportlichen Glanz, sondern auch jede Menge Aufmerksamkeit geboten.
Und wie geht es weiter? Hamiltons Vertrag läuft noch bis 2020. Viel Zeit, um weiter an seinem Vermächtnis zu arbeiten. "Ich kann mir vorstellen, der fünfte Titel macht ihm richtig Appetit, den Rekord von Michael Schumacher mit sieben WM-Titeln anzugreifen", sagt sein ehemaliger Teamkollege, Ex-Weltmeister Nico Rosberg.
Bisher schien es unmöglich, dass ein Fahrer jemals in die Schumacher-Sphären aufsteigen könnte. Wer Hamilton in dieser Saison gesehen hat, ahnt, dass dies so nicht mehr stimmt. "Ich habe das Beste noch vor mir", sagte er.

