DFB-Teammanager Oliver Bierhoff hat kurz vor dem Spiel in der Nations League bei Weltmeister Frankreich keine Veranlassung für einer Trainerdiskussion um Joachim Löw gesehen.
"Wichtig ist, dass man intern die Ruhe bewahrt", sagte Bierhoff in einem "ARD"-Interview. Die Spieler hätten gut gearbeitet in der Woche, betonte Bierhoff und stellte fest: "Der Trainer erreicht sie." Der Auftritt in St. Denis habe "Mut gemacht, wir sind zufrieden, das habe ich auch bei Jogi gespürt."
Löw mache seinen Job auch im 13. Amtsjahr mit Leidenschaft, betonte Bierhoff, und habe sich nach dem WM-Desaster bewusst für den Neustart entschieden: "Er will das angehen und weiß, dass das ein Weg und Arbeit ist." Dabei klammere er sich nicht an seinen Posten. "Wenn er das Gefühl hat, dass es nicht mehr weiter geht, wäre er der Erste, der zurücktreten würde", sagte Bierhoff.
Löw hat mit der DFB-Elf 2018 sechs Spiele verloren - und damit mehr als jemals ein deutscher Nationaltrainer zuvor in einem Kalenderjahr. "Bei der Bewertung eines Trainers geht man ja nicht immer nur von Ergebnissen aus, die natürlich in der Distanz kommen müssen", sagte Bierhoff: "Vor allen Dingen will man eine Entwicklung sehen, dass Dinge, die trainiert oder eingefordert werden, auch umgesetzt werden."
Der Bundestrainer setzt in der Partie im Stade de France auf eine auf fünf Positionen veränderte und deutlich verjüngte Fußball-Nationalmannschaft im Vergleich zum ernüchternden 0:3 am Samstag in den Niederlanden. "Wir hoffen, dass eine Energie frei gesetzt wird, die gegen Holland nicht zu sehen war", sagte Bierhoff.
Nur mit einem Sieg gegen den Weltmeister kann Deutschland noch das Finalturnier der Nations League erreichen. Bei einem Remis oder einer Niederlage besteht akute Gefahr des Abstiegs in die zweitklassige Liga B des Wettbewerbs.







