Nach dem enttäuschenden Saisonbeginn in der 2. Bundesliga hat der SV Sandhausen die Reißleine gezogen und sich nach neun Spieltagen von Trainer Kenan Kocak getrennt.
"Leider sind in dieser Saison die verdienten Erfolge ausgeblieben. Daher möchten wir der Mannschaft einen neuen sportlichen Impuls geben", wurde SVS-Präsident Jürgen Machmeier in einer Mitteilung am Montagabend zitiert.
Einen Tag nach dem 1:3 (0:1) beim FC St. Pauli mit zwei späten Gegentoren fiel die Entscheidung gegen Kocak nach "intensivem Austausch innerhalb der Vereinsführung", hieß es weiter. Nicht allein die mageren fünf Punkte und die Platzierung im Tabellenkeller seien ausschlaggebend gewesen, sondern auch eine "saisonübergreifende Ergebniskrise".
So liegt der jüngste Heimerfolg des SVS bereits neun Monate zurück. Im gesamten Kalenderjahr 2018 gelangen nur vier Siege, der letzte und bislang einzige Saisonerfolg in der Liga am 26. September bei Erzgebirge Aue (2:0). Dennoch sprach Machmeier von einem "schwarzen Tag" und einer "brutal schweren Entscheidung".
Der Vereinsboss bedankte sich bei Kocak, "der in den letzten beiden Jahren mit seiner hervorragenden Arbeit die Mannschaft enorm weiterentwickelt hat". Kocak hatte die Sandhäuser Mannschaft als Nachfolger von Alois Schwartz seit 2016 trainiert.
Richtungsweisendes Heimspiel gegen Ingolstadt
"Dem SV Sandhausen bin ich dankbar für die Chance, die er mir gegeben hat und ich denke, dass ich das Vertrauen in den letzten zwei Jahren auch gerechtfertigt habe", sagte der 37-Jährige. 2017 hatte Kocak mit Sandhausen den zehnten Platz erreicht, in der vergangenen Saison landete der SVS auf Rang elf.
In der Länderspielpause soll nun also die Wende eingeleitet werden. Wer die Mannschaft als neuer Cheftrainer wieder in die Erfolgsspur führen soll, ist noch nicht bekannt. In der nächsten Partie soll dringend der zweite Saisonerfolg eingefahren werden: Am 19. Oktober geht es im Heimspiel gegen das punktgleiche Schlusslicht FC Ingolstadt.
Nach Uwe Neuhaus (Dynamo Dresden), Stefan Leitl (FC Ingolstadt) und Ilia Gruev (MSV Duisburg) ist Kocak bereits der vierte Trainer in dieser Saison der 2. Bundesliga, der sein Amt abgeben muss.



























