Max Eberl hat in seinen zehn Jahren als Sportdirekor bei Borussia Mönchengladbach viel erlebt. Zu seinem Jubiläum sprach Eberl über geplatzte Wechsel der Gladbacher, warum er nicht zum FC Bayern ging - und dass er selbst nicht unkündbar ist.
2008 wurde Eberl, damals Verantwortlicher für die Jugend- und Amateur-Abteilung, neuer Sportdirektor der Borussia. "Kontakte zu Beratern hatte ich in dieser Funktion natürlich auch schon", sagte der heute 45 Jahre alte Eberl dem "kicker". "Ich erinnere mich zum Beispiel, dass wir damals mit Miralem Pjanic verhandelt haben, aber das Paket nicht stemmen konnten." Pjanic spielt heute bei Juventus Turin.
Dass seine Managerkollegen Eberl damals als guten Manager auf dem Schirm hatten, glaubt der Sportdirektor der Fohlen aber trotzdem nicht.
Das sollte sich im Laufe der Jahre ändern: Gladbach trat unter Trainer Lucien Favre aus dem jährlichen Abstiegskampf heraus und entwickelte sich zu einem achtbaren Champions-League-Teilnehmer. Mit dem einen oder anderen wichtigen Transfer klappte es dennoch nicht.
"Dazu zählt zum Beispiel Papiss Demba Cissé. Wir hatten ihn in Metz lange beobachtet und uns nach endlosen Überlegungen entschieden, ihn nicht zu holen. Er ging nach Freiburg, dann für viel Geld zu Newcastle. Später ist man schlauer, das kommt immer wieder vor", erklärte Eberl.
Eberl erklärt seine Bayern-Absage
Eberls Erfolg machte ihn im vergangenen Jahr auch attraktiv für den FC Bayern München. Der deutsche Rekordmeister suchte einen neuen Sportdirekor und fragte bei Eberl an.
"Es ist eine Auszeichnung und Ehre, wenn dein Name mit großen Klubs in Verbindung gebracht wird. Es ist Ausdruck dafür, dass man seinen Job so schlecht nicht macht", sagte der Ex-Bayern-Spieler. "Letztendlich traf ich für mich die Entscheidung: Ich bin bei Borussia noch nicht fertig. Ich will noch mehr erreichen und mir im Idealfall auch den Traum von einem Titelgewinn erfüllen."
Ein Titel mit den Fohlen - das steht für Eberl als großes Ziel über allem. "Ich will etwas in der Hand halten. Die Meisterschale ist wohl unrealistisch, aber der DFB-Pokal mit Borussia ist ein Ziel." Viermal stand Eberl als Spieler und Sportdirektor der Gladbacher bereits im Pokal-Halbfinale. "Wir wollen alle mal nach Berlin - und das Ding dann versuchen zu gewinnen. Frankfurt hat gezeigt, dass es trotz der Bayern-Dominanz möglich ist."
"Ich bin nicht unkündbar"
Max Eberls Name steht nach zehn Jahren in Gladbach für den neuen Erfolg. Dennoch glaubt der ehemalige Abwehrspieler nicht, dass er für die Fohlen unverzichtbar ist. "Ich bin nicht unkündbar, definitiv nicht. Ich mag mir über die Jahre ein anderes Standing erarbeitet haben - unter dem Strich werde ich immer an meiner Arbeit und am Erfolg gemessen."
Die Beurteilung Eberls Arbeit fällt auch in der neuen Saison positiv aus: Gladbach steht nach sieben Spielen auf dem dritten Tabellenplatz. Am vergangenen Wochenende besiegte Gladbach den FC Bayern mit 3:0.






























