Trotz einer überzeugenden Leistung haben die deutschen Volleyballerinnen gegen furios aufspielende Gastgeberinnen den vierten Sieg bei der Weltmeisterschaft in Japan verpasst. Die Mannschaft von Bundestrainer Felix Koslowski, die bereits vorzeitig für die zweite Gruppenphase qualifiziert war, musste sich in einer hochklassigen Partie mit 0:3 (25:27, 20:25, 24:26) geschlagen geben.
"Es war für uns ein richtig hartes Match. Mein Team hat heute super gekämpft, auch wenn es drei, vier Punkte zurückgelegen hat. Wir hätten heute einen Satz verdient gehabt. Ich hoffe, dass wir in Nagoya an diese Leistung anknüpfen können," sagte Koslowski.
Mit neun Punkten beendete die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes die Vorrunde auf dem dritten Platz hinter Vize-Europameister Niederlande (14) und den Gastgeberinnen (13). Das letzte Ticket für die zweite Runde löste Mexiko. Kamerun und Argentinien schieden aus. Mit der Niederlage verpasste es Deutschland, sich eine bessere Ausgangsposition für die Zwischenrunde zu verschaffen, die Punkte und Sätze der ersten Phase werden komplett mitgenommen.
"In neun von zehn Fällen verlieren wir gegen Japan", hatte Koslowski vorab gesagt - der eine Fall trat am Donnerstag leider nicht ein. Vor rund 10.350 Zuschauern in Yokohama begann die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes mit viel Selbstvertrauen und behielt auch bei längeren Ballwechseln die Nerven. Japan agierte sehr variabel und verlangte dem Team um Diagonalangreiferin Louisa Lippmann alles ab.
Japan mit Glanzleistung
Gegen die technisch äußerst versierten Gastgeberinnen agierten Lippmann und Spielführerin Maren Fromm im Angriff überzeugend. Im Aufschlag ging das Koslowski-Team volles Risiko, musste zwar den ein oder anderen Punktverlust hinnehmen, konnte Japan so aber auch unter Druck setzen.
Während im ersten Durchgang nicht viel zum Satzgewinn fehlte, musste Deutschland in Satz zwei ein wenig abreißen lassen. Japan spielte nahezu perfekt und machte kaum Fehler. Em Ende fehlte zudem ein wenig das Glück, die Gegnerinnen machten die Punkte auch in kuriosen Situationen.
Ziel ist die Top Ten
In der nächsten Runde kämpfen die 16 verbliebenen Mannschaften in zwei Achtergruppen um die Plätze in der Top-6-Runde. Dann werden in zwei Dreiergruppen die Halbfinal-Teilnehmer ermittelt.
Für die junge DVV-Auswahl geht es am Sonntag im 330 Kilometer entfernten Nagoya weiter. In der Gruppe E bestreitet das Team vier Spiele. Zum Auftakt geht es gegen den WM-Dritten Brasilien, der die Zwischenrunde als Zweiter des Vorrundenpools D erreicht. Am Montag folgt die Begegnung gegen Europameister und Gruppensieger Serbien. Nach einem Ruhetag spielt Deutschland am Donnerstag gegen Puerto Rico und zum Abschluss am Freitag gegen die Dominikanische Republik.
Um die WM in den Top Ten zu beenden und die Zielvorgabe zu erfüllen, müsste Deutschland voraussichtlich zumindest die Spiele gegen Puerto Rico sowie die Dominikanische Republik gewinnen. Die Puerto Ricanerinnen, die in der Weltrangliste wie Deutschland auf dem geteilten 13. Platz liegen, haben bei der WM bislang nur einen Sieg errungen. Die Dominikanische Republik hatte das Koslowski-Team in der Nations League 3:1 bezwungen.