Schwergewichtsboxer Anthony Joshua bleibt Weltmeister der Verbände WBO, WBA und IBF. Der 28 Jahre alte Brite verteidigte seine drei Gürtel vor 80.000 Zuschauern im Londoner Wembley-Stadion durch einen K.o.-Sieg in der siebten Runde gegen seinen elf Jahre älteren russischen Pflichtherausforderer Alexander Povetkin erfolgreich.
Zu Beginn des Fights im Londoner Wembley-Stadion übernahm zunächst der frühere Weltmeister Povetkin die Initiative und überraschte Joshua mit einigen schweren Treffern. Zunächst beendete Povetkin das Ende der ersten Runde mit einem linken Uppercut, ehe er dann Joshua in der zweiten Runde mit einer harten Geraden eine blutige Nase verpasste. In der dritten Runde erschütterte Povetkin den Weltmeister mit einer weiteren Rechten, konnte daraus aber keinen Nutzen ziehen.
Danach flaute das Match zu einem abwartenden Taktieren ab, ehe Joshua in der sechsten Runde mit schweren Treffern an den Kopf Povetkins das Kommando im Ring übernahm.

In Runde 7 drehte der Brite auf, landete mit einer ansatzlosen, harten Rechten einen Wirkungstreffer beim Russen und legte gegen den taumelnden Herausforderer nach, der schließlich nach einer weiteren Rechten rücklings zu Boden ging und angezählt wurde. Auch nach Wiederaufnahme des Kampfes wirkte Povetkin orientierungs- und wehrlos, sodass der Ringrichter bei einer weiteren Schlagsalve Joshuas dazwischen gehen musste, als der Russe gerade das zweite Mal zu Boden ging.
Am Ende standen für Anthony Joshua der 22. Sieg im 22. Profikampf und der 21. K.o. Der ehemalige Dopingsünder Povetkin kassierte in seinem 36. Fight die zweite Pleite nach der Niederlage im Oktober 2013 gegen Wladimir Klitschko.
"Alexander Povetkin war ein harter Herausforderer, und das hat er auch bewiesen, aber mein Ziel war der Sieg", sagte der Brite unmittelbar nach dem Kampf. "Mir geht es gut", sagte Povetkin nach dem Kampf. Er habe die Gelegenheit versäumt, seinen Gegner früh zu besiegen, zitierte ihn die russische Agentur "Tass". "Da kann man nichts machen, Joshua war einfach stärker."
Die Entscheidung über seinen nächsten Gegner wollte er den Fans in den sozialen Netzwerken überlassen. Joshua sollte eigentlich gegen WBC-Weltmeister Deontay Wilder kämpfen, doch waren die Verhandlungen in eine Sackgasse geraten. Stattdessen kämpft Wilder am 1. Dezember zunächst gegen Joshuas Landsmann Tyson Fury.
"Mir ist egal, wer gewinnt, ich wünsche ihnen beiden viel Glück", sagte Joshua.
