Auch Christian Titz konnte den Hamburger SV 2017/18 nicht vor dem ersten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga bewahren, nachdem der einstige Coach der U21 des HSV die Profis von Bernd Hollerbach übernommen hatte, kehrte jedoch ein frischer Wind ein. Im Interview spricht der 47-Jährige, auf welche Dinge er besonderen Wert legt.
"Der HSV ist ein Verein, der polarisiert. Die Menschen lieben ihn entweder, oder sie begegnen ihm mit Ablehnung", stellt Titz im Gespräch mit der "Sport Bild" grundlegend klar und führt aus, was er daher von seinen Spielern erwartet.
"Wir versuchen, allen Menschen mit Anstand und Respekt entgegenzutreten. Das hat die Mannschaft auch schriftlich festgehalten, alle haben es unterzeichnet. Der Zettel hängt in der Kabine", so der Übungsleiter. Für ihn sei es selbstverständlich, Menschen zu grüßen, denen er begegne. In der heutigen Gesellschaft sei dies aber bei Weitem keine Selbstverständlichkeit mehr, bedauert Titz.
"Die Menschen sitzen sehr viel vor dem Computer oder Handy, und das soziale Leben verlagert sich in die sozialen Medien. Teilweise wird gar nicht mehr die Notwendigkeit gesehen, außerhalb des Internets mit anderen Menschen zu interagieren."
Ein Umstand, aus dem der der gebürtige Mannheimer eine Konsequenz für seine Schützlinge zieht. In der Kabine herrsche ein klares Handy-Verbot, Fotos für Instagram und Co. entstünden nur, wenn jeder Akteur sich damit einverstanden gebe.
Postings ohne Absprache "ein Vertrauensbruch"
"Die Spieler sollen sich, wenn sie zum Training oder Spiel kommen, mit ihrer Aufgabe und ihren Mitspielern beschäftigen, miteinander kommunizieren, und nicht zu viel am Handy spielen. Die Kabine ist heilig, und ein nicht von allen gewolltes Foto trägt auch immer eine Botschaft nach draußen, was für mich ein Vertrauensbruch ist."
Keine klare Vorgabe macht Titz seinen Schützlingen bei der Ansprache: "Ich habe ihnen keine Vorgaben gemacht. Die meisten sagen zu mir 'Sie' und 'Trainer'. Sie dürfen mich aber auch 'Christian' nennen und 'Du' sagen. Nur mit einer Anrede möchte ich nicht angesprochen werden: 'Herr Titz'. Das, finde ich, ist nicht angemessen für Fußball, da ich mich als Teil des Teams sehe und ich diese Anrede zu förmlich finde."





























