Viele bekannte Gesichter aus der Fußball-Bundesliga spielen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: ein 33-jähriger Ex-Profi des FC Bayern München, der noch nie so wichtig war wie heute, sowie zwei ehemalige Flops des FC Schalke 04.
Amtierender Meister, neun Punkte aus drei Spielen, 10:1 Tore, natürlich Tabellenführer – Galatasaray fuhr am vergangenen Wochenende mit extrem breiter Brust an die östliche Schwarzmeerküste der Türkei zum Ligaspiel bei Trabzonspor.
Was zunächst nach einer Pflichtaufgabe beim Tabellenachten aussah, wurde für den Rekordmeister jedoch zum Fiasko: Mit 0:4 kamen die Löwen vom Bosporus unter die Räder - angesichts der zahlreichen nicht genutzten Chancen des Gegners sogar noch ein schmeichelhaftes Ergebnis.
Als unermüdlicher Antreiber Trabzons mittendrin beim Sensationssieg: Mittelfeldspieler José Sosa, der einst beim FC Bayern trotz seiner für damalige Verhältnisse imposanten Ablösesumme von neun Millionen Euro gnadenlos floppte - und das, obwohl der damalige Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann ihm bei seiner Verpflichtung 2007 "ein unglaubliches Potenzial" bescheinigte.
Auch Sosas spätere Gastspiele bei SSC Neapel, Atlético Madrid oder dem AC Mailand waren keine Erfolgsgeschichten. Trabzon soll der Spielmacher nun als zentrale Figur zurück in den Europapokal führen. Dass das Potenzial dazu da ist, bewiesen Sosa und Co. am Wochenende.
Ex-Schalker als kurzatmiger Titelhamster
Großes Potenzial sagt man auch Younès Belhanda seit Jahren nach. Mit dem HSC Montpellier, Dynamo Kiew und letztes Jahr auch Galatasaray gewann der Offensivspieler in Frankreich, der Ukraine und der Türkei die Meisterschaft.
Auf Schalke überzeugte Belhanda bei seiner halbjährigen Leihe 2016 jedoch nicht. Zu schwankend war der Marokkaner in seinen Leistungen. Nach vereinzelten starken Auftritten fiel er in schöner Regelmäßigkeit in tiefe Formlöcher.
Ähnliches deutet sich auch in dieser Spielzeit bei Galatasaray an. Beim Debakel in Trabzon flog der ehemalige Gelsenkirchener bereits nach 30 Minuten vom Platz und erwies seiner Mannschaft damit einen Bärendienst.
Es wäre kaum verwunderlich, wenn diese Spielzeit seine letzte im Dienste der Istanbuler wird und der Wandervogel danach die nächste Meisterschaft irgendwo auf dem Erdball anvisiert.
Schalke-Juwel in der holländischen Provinz
Während Belhanda zwar den absoluten Durchbruch bislang verpasste, aber immerhin mehrere Meistertitel abräumte, scheint ein anderer Ex-Schalker seine Titelträume schon längst begraben zu haben.
Donis Avdijaj, einst als größte Nachwuchshoffnung der Schalker Knappenschmiede und kommender Mega-Star gehandelt, hat sich nach Leihen zu Sturm Graz und Roda Kerkrade offensichtlich mit einem Schicksal im Mittelmaß abgefunden: In diesem Sommer wechselte der inzwischen 22-Jährige fest zu Willem II in die niederländische Eredivisie.
"Wir wünschen Donis für die Zukunft alles Gute und drücken ihm bei seiner neuen Aufgabe die Daumen", sagte Schalkes Sportvorstand Christian Heidel zum Abschied.
Bei seinem neuen Klub wusste das schlampige Talent zunächst zu überzeugen. Mit dem gebürtigen Osnabrücker in der Startelf gab es zwei Siege. Beim 5:0 gegen Almelo knipste der Stümer gar doppelt.
Am vergangenen Wochenende dann jedoch der Rückschlag: Mit 1:6 ging Willem II bei Meister PSV Eindhoven unter.
Avdijaj blieb vorne blass, der frühere Schalke-Keeper Timon Wellenreuther kassierte ein halbes Dutzend - ein Wochenende zum Vergessen also für die ehemaligen Knappen.
Johann Mai




























