Der FC Bayern hat den aufmüpfigen Herausforderer TSG Hoffenheim nur mit viel Glück und dank später Tore in die Schranken gewiesen. Der deutsche Fußball-Rekordmeister gewann das Bundesliga-Premierenspiel von Niko Kovac gegen das Team von Julian Nagelsmann mit 3:1 (1:0) und unterstrich zum Start der 56. Saison seine Ambitionen auf den siebten Titel in Serie.
Die in der ersten Hälfte klar überlegenen Bayern gingen in der 23. Minute ausgerechnet durch Thomas Müller in Führung. Der Nationalspieler hatte bei der WM und auch in den entscheidenden Spielen der vergangenen Saison enttäuscht. Ádám Szalai glich aus (57.), dabei sah der wechselwillige Jerome Boateng im direkten Duell mit dem Ungarn nicht gut aus.
Torjäger Robert Lewandowski gelang bei der Wiederholung eines höchst umstrittenen Foulelfmeters, den Franck Ribéry in der 82. Minute durch eine spektakuläre Flugeinlage herausholte, das umjubelte 2:1, Arjen Robben (90.+1) legte kurz vor Schluss nach.
Überschattet wurde das oft hitzige Duell durch eine schwere Fußverletzung des Münchners Kingsley Coman, der kurz vor der Pause vom Platz geführt werden musste.
Hummels und Robben nur auf der Bank
Die ersatzgeschwächten und in München weiterhin sieglosen Hoffenheimer konnten die vorsichtige Meister-Kampfansage von Nagelsmann nicht umsetzen. Die TSG, letzte Saison Tabellendritter und deshalb auch Champions-League-Starter, agierte meist zu mutlos. Die Bayern haben zuletzt 2011 ein Auftaktspiel verloren (0:1 gegen Gladbach).
Kovac überraschte bei seinem Debüt gleich einmal mit seiner Aufstellung. Er ließ die Führungsspieler Mats Hummels und Arjen Robben zunächst auf der Bank, dafür begannen Niklas Süle und Coman. Auch Zugang Leon Goretzka stand nicht in der Startelf, Weltmeister Corentin Tolisso erst gar nicht im Kader. Nagelsmann hatte durch etliche Ausfälle wenig Möglichkeiten bei seiner Aufstellung.
Müllers drittes erstes Mal
Im Münchner Tor stand erstmals seit 342 Tagen und dem 4:0 gegen Mainz am 16. September 2017 wieder Manuel Neuer. Der lange verletzte Kapitän erlebte erst einmal einen geruhsamen Abend.
Die Bayern hatten alles wie gewohnt unter Kontrolle, doch herausgespielte Torchancen und Abschlüsse gab es zunächst kaum. Nur bei Flanken wurde es für die TSG einige Male gefährlich. Auch die Führung entsprang einer Ecke von Joshua Kimmich, die Müller mit dem Kopf verlängerte. Der Offensivspieler ist der erste Spieler, dem schon zum dritten Mal das erste Saisontor gelingt.
Szalai vernascht Boateng
Hoffenheim war harmlos - bis zur 34. Minute, als Joelinton beim ersten zielgerichteten Angriff plötzlich völlig freistehend nach Hereingabe von Nico Schulz den Ausgleich leichtfertig vergab. Auf der anderen Seite hatte David Alaba kurz darauf das 2:0 auf dem Fuß, verzog jedoch.
Wenig später scheiterte Coman am glänzend reagierenden Oliver Baumann, bevor der Franzose wenig später nach einem Zweikampf mit Schulz den Platz mit Tränen in den Augen verließ.
Nach dem Wechsel verpasste Robben um Zentimeter das Tor, ehe Szalai zuschlug, der sich gegen Boateng durchsetzte und Neuer mit einem Flachschuss keine Chance ließ.
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Ribéry hebt ab, Dankert pfeift
Die Münchner wirkten lange geschockt, ehe wieder ein Standard half. Nachdem Franck Ribéry im Duell mit Havard Nordtveit abhob und in den bereits am Boden liegenden Abwehrspieler hinein fiel, entschied Schiedsrichter Bastian Dankert auf Strafstoß, der wiederholt werden musste, weil Robben zu früh in den Strafraum gelaufen war.
Kurz darauf wurde ein Tor von Müller wegen Handspiels nach Videobeweis zurückgenommen. Robben machte dann doch noch alles klar, als die Münchner die Gäste-Hintermannschaft nach einem Einwurf düpierten und der Niederländer den Ball aus kurzer Distanz ins Tor schoss.




























