Sprintstar Gina Lückenkemper blickt nach ihrem dritten Deutschen Meistertitel über die 100 Meter mit großen Erwartungen den Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin (7. bis 12. August) entgegen.
Gegenüber sport.de unterstrich die 21-Jährige ihre große Vorfreude auf die Heim-EM: "Ich persönlich freue mich einfach nur wahnsinnig auf die Meisterschaft. Es ist für jeden Sportler etwas ganz Besonderes, bei einer internationalen Meisterschaft im eigenen Land zu starten. Man darf nicht vergessen: Das erlebt nicht jeder Sportler."
In einer Zeit von 11,15 Sekunden sicherte sich Lückenkemper am Sonntag in Nürnberg ihren dritten DM-Titel über die 100 Meter in Folge. Eine Zeit, die Deutschlands schnellste Sprinterin aber noch nicht zufrieden stellt. "Vergangenes Jahr bin erstmals unter elf Sekunden geblieben, das möchte ich auch in diesem Jahr schaffen", stellte Lückenkemper klar.
Besonders im zweiten Rennabschnitt, der sogenannten "Pick-Up-Phase" nach rund 30 Metern bis zur Höchstgeschwindigkeit, soll in den kommenden Tagen bis zur Europameisterschaft im Berliner Olympiastadion noch weiter gefeilt werden. "Die Pick-Up-Phase gelingt mir momentan noch nicht ganz so gut", weiß die 1,70-m-Frau im Gespräch mit sport.de um ihren Nachholbedarf.
Lückenkemper über Druck: "Es ist eine Ehre für mich"
Den Feinschliff holt sich die gebürtige Hammerin in den kommenden Tagen gemeinsam mit den Nationalmannschaftskollegen vom DLV in Kienbaum. Anschließend peilt Lückenkemper bei der EM ihre erste Einzelmedaille über die 100 Meter auf internationalem Niveau an. Bei der letzten Europameisterschaft 2016 in Amsterdam hatte sie schon sensationell Bronze über die 200 Meter gewonnen.
Dass die Sprinterin, die seit diesem Jahr für Bayer Leverkusen an den Start geht, längst zu einem der Gesichter der deutschen Leichtathletik geworden ist, nimmt Lückenkemper als zusätzliche Motivation mit auf den Weg nach Berlin: "Für mich ist das keine Drucksituation. Es ist eine Ehre für mich. Mir machen öffentliche Auftritte Spaß. Ich hoffe aber viel mehr darauf, dass die EM eine Chance für die deutsche Leichtathletik ist, sich mehr in den Fokus der deutschen Öffentlichkeit zu bewegen."
Mats-Yannick Roth
