Radprofi Geraint Thomas hat bei der 105. Tour de France den Prestigesieg in L'Alpe d'Huez gefeiert.
Einen Tag nach seinem Etappensieg in La Rosiere gewann der britische Gesamtführende vom Team Sky auch das 175,5 km lange 12. Teilstück zur berühmten Ski-Station in den Alpen. Thomas baute seine Führung in der Gesamtwertung aus und trägt weiter das Gelbe Trikot.
"Ich bin sprachlos", so der Sieger hinterher völlig erschöpft im Ziel: "Ich hätte daran gedacht, heute hier zu gewinnen." Das Rennen sei "wie für ihn gemacht" gewesen, Thomas sei "einfach nur glücklich".
Als Zweiter kam Tom Dumoulin (Sunweb) aus den Niederlanden ins Ziel, der Franzose Romain Bardet (AG2R) wurde vor Chris Froome Dritter. Froome, der die Frankreich-Rundfahrt schon viermal gewann, wurde bei der Zielankunft in L'Alpe d'Huez von den französischen Fans ausgebuht.
In der Gesamtwertung liegt Thomas nach der letzten Alpenetappe 1:39 Minuten vor Froome, Dumoulin (+1:50) ist Dritter. "Ich fahre nach wie vor für Froome", so der treue Thomas weiter: "Er weiß, wie man eine Tour über drei Wochen fährt und gewinnt. Er ist eine Legende, vielleicht der beste Fahrer der Welt."
Nibali stürzt fünf Kilometer vor dem Ziel
Zudem riss in L'Alpe d'Huez die Serie der Franzosen, die zuletzt dreimal in Serie mit Pierre Rolland (2011), Christophe Riblon (2013) und Thibaut Pinot (2015) im größten "Stadion" des Radsports triumphiert hatten.
Auf den letzten Kilometern hatten sich Froome, Thomas, Bardet und Dumoulin hartnäckig belauert, es kam beinahe zu Stehversuchen. Im Schlusssprint zog Thomas dann beeindruckend davon. Der einstige Tour-Sieger Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) verlor nach einem Sturz rund fünf Kilometer vor dem Ziel wertvolle Sekunden. Der Kolumbianer Nairo Quintana musste sechs Kilometer vor dem Ziel abreißen lassen und büßte endgültig alle Chancen auf den Toursieg ein.
Flachetappe nach drei Bergprüfungen
Nach drei anstrengenden Tagen steht für die Radprofs derweil am Freitag wieder ein Flachetappe auf dem Programm. Das 13. Teilstück führt über 169,5 Kilometer von Bourg d'Oisans nach Valence und weist außer jeweils einer Bergwertung der dritten und vierten Kategorie keinerlei größeren Schwierigkeiten auf. Punkte für das Grüne Trikot des Punktbesten werden beim Zwischensprint nach 71 Kilometern vergeben.
So könnten zum einzigen Mal in der zweiten Rennwoche die noch verbliebenen Sprinter die Chance auf einen Tagessieg bei der Frankreich-Rundfahrt 2018 haben. Viele schnelle Männer bleiben nicht mehr übrig, nachdem am Mittwoch und Donnerstag die Deutschen Marcel Kittel und André Greipel, die jeweils zweimaligen Etappensieger Fernando Gaviria und Dylan Groenewegen sowie Altmeister Mark Cavendish ausgeschieden waren.
Doch nach den kräfteraubenden Tagen in den Bergen könnten auf der Überführungsetappe auch Ausreißer eine gute Gelegenheit haben, eine Attacke mit einem Etappensieg zu krönen.







