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Pfiffe und Verwarnungen: Fury gewinnt bizarres Comeback

Tyson Fury hat seinen Comeback-Kampf gewonnen
Tyson Fury hat seinen Comeback-Kampf gewonnen
Foto: © getty, Nathan Stirk
10. Juni 2018, 08:54

Der ehemalige Schwergewichts-Weltmeister Tyson Fury hat seinen Comeback-Kampf nach zweieinhalbjähriger Ringpause glanzlos gewonnen. Der 29-jährige Brite profitierte in Manchester von der Aufgabe seines Aufbaugegners Sefer Seferi nach der vierten Runde. Für Fury war es der 26. Sieg im 26. Profikampf (19 durch K.o.).

"Ich hätte ihn in der ersten Runde K.o. schlagen können, aber was hätte mir das gebracht? So habe ich vier Runden gemacht, und das Fernsehen hat es gezeigt", sagte Fury hinterher.

So sehr der Ex-Weltmeister von seiner eigenen Leistung überzeugt war, so sehr enttäuschte er in den Augen vieler Beobachter. Bereits in den ersten beiden Runden bestand der Kampf überwiegend aus kleinen Showeinlagen und Provokationen. Die ging soweit, dass sich Fury vom Ringrichter gar eine Verwarnung für sein "Showboating" abholte.

Ende der zweiten Runden ließen sich beide Kämpfer zudem von einer Schlägerei im Publikum ablenken und stellten das Boxen mehr oder weniger komplett ein.

Seferi ergibt sich in sein Schicksal

Von Seferi war im Ring überhaupt nichts zu sehen. Der Schweizer machte keine Anstalten, den Kampf zu gewinnen und ergab sich nach der vierten Runde ohne ersichtlichen Grund in sein Schicksal. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ihn Fury zwar das ein oder andere Mal etwas härter getroffen, die Aufgabe kam dennoch überraschend.

Laut Schweizer Medien wollte Seferi nach der vierten Runde nicht mehr weitermachen, weil er schlicht keinen Weg gesehen hat, Fury zu besiegen. Quittiert wurde die Aufgabe des 39-Jährigen mit unzähligen Buhrufen. Tyson Fury kommentierte das Ende des Fights auf die gewohnte Art und Weise und sagte: "Jetzt gehe ich nach Hause und esse eine Pizza."

"Ich werde das nächste Mal besser sein", versprach Fury abschließend: "Ich werde mehr Runden gehen und einen besseren Gegner boxen."

Nächster Kampf gegen Manuel Charr?

Furys nächster Gegner wird allerdings nicht Anthony Joshua oder Deontay Wilder heißen. Beim nächsten Kampf im August in Belfast wird ihm erneut ein besserer Sparringspartner vorgesetzt. "Ich war von Anfang an realistisch, wir werden ihn so früh nicht mit den großen Namen in einen Ring werfen", sagte Furys Manager Frank Warren: "Das Ziel ist, ihn so gut in Form zu bringen, dass er bald um einen WM-Titel boxen kann."

Hier kommt Manuel Charr ins Spiel. Der gebürtige Libanese und Wahl-Kölner ist regulärer WBA-Weltmeister, er muss am 29. September in Köln gegen den Amerikaner Fres Oquendo seinen Gürtel verteidigen. Sollte sich Charr auf dem WM-Thron behaupten, könnte ihm Ende des Jahres ein lukrativer Zahltag gegen Fury winken.

Fury hatte seine im Fight gegen Klitschko errungenen WM-Gürtel der WBA, IBF und WBO zurückgegeben. Statt im Ring hatte der Brite mit einer Alkohol- und Drogenbeichte, Depressionen und einer zweijährigen Dopingsperre aufgrund eines erhöhten Nandrolonwertes für Schlagzeilen gesorgt. "Ich werde meine Karriere diesmal sehr seriös angehen und jeden Moment genießen", sagte Fury nach dem Sieg gegen Seferi.

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