Suche Heute Live
Formel 1Formel 1
Artikel teilen

Formel 1
Formel 1

Powered by: Formel1.de

Vettel wütet am Funk - Haas wehrt sich

Sebastian Vettel war auf drei seiner Konkurrenten nicht gut zu sprechen
Sebastian Vettel war auf drei seiner Konkurrenten nicht gut zu sprechen
Foto: © getty, Dan Istitene
10. Juni 2018, 00:25

Es war der Aufreger während des Qualifyings zum Kanada-Grand-Prix am Samstag: Als Sebastian Vettel auf seiner schnellen Runde in Q2 auf drei trödelnde Konkurrenten auflief, durch den Pulk Slalom fahren und stark abbremsen musste, platzte ihm im Funk der Kragen: "Es ist doch einfach lächerlich, was die Kerle da anstellen", plärrte Vettel in den Helm.

Und die Beschwerden gingen munter weiter: "Ich habe auf der Geraden Vollgas drauf und sie fahren dort mit 80 km/h herum! Sorry, aber das bekomme ich nicht hin. Da waren drei Autos - keine Chance!", haderte Vettel mit Kevin Magnussen (Haas) sowie den Renault-Piloten Nico Hülkenberg und Carlos Sainz, die sich vor ihm und der letzten Schikane wie eine Wand aufgebaut hatten - als er mit rund 320 km/h Höchstgeschwindkeit und geöffnetem Heckflügel auf die Bummler zuschoss.

Vorweg: Den Wutausbruch hätte sich der Ferrari-Pilot sparen können. Er hatte ohnehin vor, seinen Versuch abzubrechen und zurück an die Box zu fahren. Trotzdem betont Vettel, dass ihm das Trio auch eine wertvolle Runde hätte zerstören können. "Eine solche Sache ist mir noch nie passiert", meint er etwas später in der Pressekonferenz. "Entweder wurden sie nicht informiert oder haben nicht aufgepasst. Ich musste abbremsen und hätte gar nicht um sie herumkurven können."

"Wir können nicht ahnen, was andere Autos machen"

Die FIA schenkte der Szene keine Beachtung. Es fand keine Untersuchung wegen einer Behinderung statt, ergo gab es auch keine Strafe - mutmaßlich, weil das sportliche Geschehen nicht beeinflusst wurde. So setzt sich Haas-Teamchef Günther Steiner nur gegen Vettels Vorwürfe zur Wehr.

Er nimmt seinen Piloten Magnussen in Schutz. Der Däne wollte wie Hülkenberg und Sainz seine schnelle Runde mit freier Bahn durchziehen und nahm daher Abstand zu seinem Vordermann. Weil in diesem Moment viel Verkehr war, staute es sich. Ein Ziehharmonika-Effekt wie auf der Autobahn im Berufsverkehr. Es sei unmöglich, als Team eine solche Szene zu verhindern, insistiert Steiner.

"Wir können nicht ahnen, was andere Autos machen. Wir können unseren Fahrern nicht sagen, ob sie nach links oder nach rechts gehen sollen", meint der Haas-Teamchef. Magnussen wäre über den anstürmenden Vettel informiert gewesen und hätte die Ideallinie verlassen, Hülkenberg und Sainz aber nicht auf gleicher Seite die Bahn freigemacht. Deshalb sei es zu der Behinderung gekommen.

"Die Szene war ein bisschen unglücklich"

Magnussen schließt sich seinem Teamchef an. Er hätte nicht nur Vettel, sondern auch den Renaults ausweichen müssen, während er in seine Außenspiegel blickte. "Das ist keine einfache Situation", meint er und gibt seinem Team keine Schuld. "Da gibt es nicht viel (was es hätte tun können; Anm. d. Red.). Die Szene war ein bisschen unglücklich. Und weil alle abgebremst haben, um ihm aus dem Weg zu gehen, waren wir an einer sehr schnellen Stelle der Strecke wirklich langsam."

Magnussen, der der letzte Fahrer in dem Pulk war, meint, dass schon Esteban Ocon (Force India) weiter vorne die Situation teils heraufbeschworen hätte: "Ich sah drei Autos auf der Strecke anhalten, habe in die Spiegel geschaut, ihn (Vettel; Anm. d. Red.) kommen sehen und das Gleiche getan. Es war ein Schlamassel, aber ich weiß nicht, was sich dagegen hätte unternehmen lassen."

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren365
2AustralienOscar PiastriMcLaren356
3NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing326
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team264
5MonacoCharles LeclercFerrari214

Kanada GP 2018

1DeutschlandSebastian Vettel1:10.776m
2FinnlandValtteri Bottas+0.081s
3NiederlandeMax Verstappen+0.161s
4GroßbritannienLewis Hamilton+0.220s
5FinnlandKimi Räikkönen+0.319s

Newsticker

Alle News anzeigen