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Rothenberger siegt im Grand Prix Special vor Werth

Sönke Rothenberger entthront Werth
Sönke Rothenberger entthront Werth
Foto: © AFP/SID/PATRIK STOLLARZ
09. Juni 2018, 13:46

Dressurreiter Sönke Rothenberger hat die sechsmalige Olympiasiegerin Isabell Werth im Grand Prix Special der deutschen Meisterschaften entthront. In die Freude über seinen ersten DM-Titel mischte sich aber auch Ärger über einen vermeidbaren Fehler.

Sönke Rothenberger blickte nach seiner Schlusslinie erst ungläubig drein und schüttelte mehrmals den Kopf - doch dann wichen die Zweifel einem Lächeln, und er winkte mit seinem Helm stolz ins Publikum. Im Grand Prix Special der deutschen Meisterschaften im sauerländischen Balve entthronte der erst 23 Jahre alte Bad Homburger auf seinem Spitzenpferd Cosmo Dressur-Königin Isabell Werth, obwohl er sich eine grobe Unkonzentriertheit geleistet hatte.

"Cosmo hat überhaupt keine Fehler gemacht. Es war eine sensationelle Runde. Ich habe mich aber einmal verritten", sagte der Team-Olympiasieger von Rio, der sich im Anfangsteil seiner Prüfung in einer Lektion geirrt hatte und dennoch auf unerreichte 83,706 Punkte kam: "Das ärgert mich enorm, weil das Pferd in einer super Verfassung ist. Aber egal, wir sind deutscher Meister. Ich bin total happy."

Rothenberger war klar, bei wem er sich zu bedanken hatte. "Ich weiß, dass Cosmo eine Qualität hat, die ihresgleichen sucht", sagte der Vize-Euromapeister über seinen elfjährigen Wallach. Schon in der Vorbereitung auf die Prüfung habe Rothenberger gemerkt, "dass heute was geht".

Bei der geschlagenen Werth (82,804) war der Frust über den zweiten Platz jedoch überschaubar. Schon auf dem Abreiteplatz tollte sie wieder mit ihrem Sohn herum. "Die Enttäuschung hält sich in Grenzen", sagte die sechsmalige Olympiasiegerin mit einem Lachen: "Es war klar, dass jeder erwartet, dass wir gewinnen. Wir werden gejagt und versuchen beim nächsten Mal, wieder aufzustehen."

Die gute Laune lag auch daran, dass ihre Paradestute Weihegold erst kurzfristig einsprang, obwohl sie noch zwei Wochen zuvor in der Zucht gewesen war. Im Vorjahr hatte Werth sowohl im Grand Prix Special als auch in der Kür auf Emilio triumphiert, doch aus gesundheitlichen Gründen konnte der Wallach diesmal in Balve nicht eingesetzt werden.

"Es war schade, ich wäre gerne mit Emilio geritten. Dafür hat Weihegold die Fahne trotz der kurzen Anlaufzeit sehr gut hochgehalten", sagte die 48-Jährige, die sich noch vor Team-Olympiasiegerin Dorothee Schneider (Framersheim/76,804) auf Sammy Davis jr. klassierte, und scherzte: "Letzte Woche sah sie noch wie eine kleine schwangere Auster aus."

Die Kür am Sonntag lässt Werth aber aus, um Weihegold nach dem spontanen Einsatz eine Pause zu gönnen. Großer Favorit auf den Titel ist dadurch Rothenberger, der Werth das Double aus dem Vorjahr nachmachen könnte. Doch dieser wollte davon im Vorfeld nichts wissen und sagte nur zurückhaltend: "Über Gold ist noch nie vorher entschieden worden."

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