Die deutschen Handballerinnen haben die EM-Qualifikation mit einer Gala gegen die Türkei abgeschlossen. Kapitänin Anna Loerper beendete standesgemäß ihre Pflichtspiel-Karriere.
Mit Klängen zum Klassiker "Niemals geht man so ganz" von Trude Herr verabschiedete sich Anna Loerper von den applaudierenden Zuschauern in Gummersbach. Die Kapitänin der deutschen Handball-Nationalmannschaft bestritt beim 40:17 (20:10)-Sieg gegen die Türkei ihr letztes Pflichtspiel für die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes. Und die 33-Jährige hatte mit fünf Toren erneut ihren Anteil am Erfolg der deutschen Frauen.
"Anna hat unheimlich viel für den deutschen Handball getan", sagte Bundestrainer Henk Groener nach dem Spiel. 13 Jahre dauerte Loerpers Länderspiel-Karriere, die 2005 in Paris gegen Frankreich ihren Anfang genommen hatte. Den größten Erfolg feierte sie 2007 mit der Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft, ebenfalls in Frankreich. Doch ausgerechnet bei der Heim-WM im vergangenen Jahr, die die Krönung der Karriere werden sollte, gab es die bittere Enttäuschung. Bereits im Achtelfinale gegen Dänemark war Schluss.
Schwere Verletzung "zwingt" Loerper zum Weitermachen
Es folgte der große Umbruch in der Nationalmannschaft, zahlreiche Leistungsträgerinnen traten zurück. Nicht so Loerper, obwohl sie mit dem Gedanken gespielt hatte. "Nach der schweren Verletzung von Kim Naidzinavicius wollte ich die Mannschaft aber nicht im Stich lassen", hatte Loerper erklärt.
Naidzinavicius hatte sich im Auftaktspiel der WM 2017 einen Kreuzbandriss zugezogen. Ihr Ausfall für den Rest der EM-Qualifikation war damit klar, also signalisierte Loerper dem neuen Bundestrainer Henk Groener im Januar ihre Bereitschaft, weiterzumachen. "Ich habe mich sehr über ihre Entscheidung gefreut", sagte Groener. Loerper führte das Team nach durchwachsenem Beginn in der Qualifikation zu drei Siegen in den verbleibenden vier Spielen.
Souveräner Auftritt zum Abschied
Nun aber ist Loerpers Abgang endgültig. Das Länderspiel am kommenden Mittwoch in München wird ihr 240. und letzter Auftritt im DHB-Dress sein. "Nach so einem tollen Spiel kann ich guten Gewissens an meinen Abschied am Mittwoch in München denken. Ich bin froh, wie wir uns heute präsentiert haben", sagte Loerper nach dem Spiel gegen die Türkei.
In Gummersbach spielten die DHB-Frauen die Türkinnen phasenweise schwindelig und überzeugten vor allem offensiv mit konsequenter Chancenverwertung. "Wir wollten 60 Minuten Vollgas geben, was wir auch geschafft haben", sagte Bundestrainer Groener.
Die EM-Qualifikation beendete die deutsche Mannschaft auf dem zweiten Tabellenplatz hinter Spanien, die Auslosung der Endrunde in Frankreich (29. November bis 16. Dezember) findet am 12. Juni in Paris statt. Wunschgegner hat Groener nicht. "Idealerweise haben wir acht Gegner, wer die sind, ist mir egal", sagte er. Dann wäre Deutschland mindestens im Spiel um Platz drei vertreten.









