Timo Glock siegt beim zweiten Rennen in Hockenheim. In einem spannenden Rennen bis zum Schluss und vielen Überholmanövern kam der BMW-Pilot kam nach 35 Runden vor Mike Rockenfeller ins Ziel. Dritter wurde Gary Paffett im Mercedes.
"Das war das beste, verrückteste Rennen meiner Karriere", brüllte Glock nach der Zieldurchfahrt völlig aufgekratzt in den Boxenfunk und konnte sich einen Seitenhieb auf Aussteiger Mercedes nicht verkneifen: "Verdammt noch mal, ihr seid bescheuert, ihr könnt diese Serie doch nicht verlassen." Die Schwaben bestreiten ihr letztes Jahr in der DTM.
Glock erwischt einen guten Start und kann die Führung gegen Rast behaupten. Doch Schrecksekunde bei Mercedes: Mortara und Juncadella bleiben beim Start fast stehen. Die hinter ihnen Fahrenden konnte gerade noch ausweichen und so einen Auffahrunfall verhindern.
Der Grund für Mortaras verpatzen Start liegt an einem Motorproblem. Nur eine Runde später muss der Mercedes-Mann sein Fahrzeug in der Box abstellen. Lucas Auer und Juncadella zuckten zu früh und wurden beide wegen Frühstarts mit einer Fünf-Sekunden-Pitstopp-Strafe belegt.
Spitzenreiter Glock lieferte sich einen heißen Kampf mit dem Sieger des Samstagsrennens Gary Pafett, der sich von Startplatz zehn nach vorne arbeitete. 19 Minuten vor Rennende setzte sich der Brite in der Spitzkehre neben den gelben BMW und übernahm so die Führung.
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Aber der BMW-Mann gab sich nicht so einfach geschlagen und blieb am blauen Mercedes dran und versuchte seinerseits, die Führungsposition zurückzuerobern. Und es gelang ihm auch: Tür an Tür bog er neben Paffett in die Spitzkehre ein und ließ nicht locker, bis er wieder auf Platz eins war.
DTM-Rookie Eriksson ohne Furcht
Nur eine halbe Runde später bei der Einfahrt ins Motodrom holte sich Paffett die Führung zurück. Doch damit nicht genug: Wie es auch anders sein könnte, ging Glock wieder an Paffett vorbei.
Der Zweikampf wurde härter und die beiden Fahrzeuge berührten sich mehrmals - aber alles im fairen Bereich. Glock konnte die Führung behaupten und ins Ziel bringen.
Hinter dem Führungsduo bewies DTM-Rookie Eriksson, dass er keine Angst gegen die alten Hasen hat. Zehn Minuten vor Schluss setzte er sich neben den arrivierten Paul di Resta und übernahm den dritten Platz.
Der Schwede nutzte den packenden Kampf an der Spitze und schloss auf das Duo auf. Dahinter setzte Rockenfeller zum Angriff an und überholte Eriksson für Rang drei. In der letzten Runde schnappte sich Rockenfeller den dritten Platz von Paffett.
Glock in der Fahrerwertung nun vorne
In der Fahrerwertung liegt Glock nach Platz drei am Samstag und dem Triumph am Sonntag nun einen Punkt vor Paffett, der den Auftakt gewonnen hatte.
Insgesamt war es erst der fünfte DTM-Sieg für Glock, der zur Saison 2013 aus der Formel 1 gekommen war. Allerdings zeigte die Tendenz des heute 36-Jährigen Jahr für Jahr nach oben, das ist auch den Machern bei BMW nicht entgangen.
"Mein Chef sagt, ich bin wie ein guter Rotwein, ich werde immer besser", sagte Glock, "vielleicht wird 2018 ja meine Saison."
